Thema:
Re:Lobo zu Putins Krieg vs. Krieg der Russen flat
Autor: Pezking
Datum:07.04.22 14:03
Antwort auf:Lobo zu Putins Krieg vs. Krieg der Russen von thestraightedge

>[https://www.spiegel.de/netzwelt/web/ukraine-krieg-wladimir-putin-ist-nicht-das-einzige-russische-problem-kolumne-von-sascha-lobo-a-9f0c129e-a3a0-4e4b-a3ad-00a52825a0d2]
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>Recht drastische Worte, die zu den Debatten hier im Forum passen. Sein Urteil überrascht mich nicht.


Ich glaube momentan nicht mehr daran, dass wir zu Lebzeiten nochmal eine Normalisierung der Beziehungen zu Russland erleben werden.

Es bleibt der aktuelle Klüngel an der Macht, alle 20+ Jahre mit einer neuen Galionsfigur. Der aus gutem Grund niemand mehr vertrauen wird. Der Großteil der restlichen Welt wird Russland wirtschaftlich klein halten wollen, damit das Land sich militärische Stärke möglichst nicht mehr leisten kann.

Auf einen militärisch herbeigeführten Sturz des Regimes hat niemand Bock. Niemand will Russland erobern. Niemand will mit Russland das machen, was Russland mit der Ukraine gerne machen würde.

Und ob es dort je aus dem Inneren heraus zu einer Revolution kommen wird...ich fürchte, notfalls werfen die Oligarchen nach einer Niederlage in der Ukraine halt Putin dem Volk zum Fraß vor, und dann machen sie mit seinem Nachfolger einfach weiter im Takt.

Ich habe auch kürzlich an die vielfältige mediale Aufarbeitung von Glasnost und dem Ende des Kalten Krieges denken müssen: Star Trek VI zum Beispiel. Anfang der Neunziger wurden die Klingonen plötzlich zu Partnern, und ewig gestrige Skeptiker und Zauderer waren die Bösen mit Scheuklappen. Fand ich schön damals. Hoffnung auf Frieden und Wohlwollen gegenüber alten Feinden verdrängten die typischen Ängste rund um den Ost-West-Konflikt.

30 Jahre später sieht man sowas nun auch wieder mit anderen Augen. Es ist zum Kotzen.

Gott sei Dank haben wir die Wiedervereinigung in einem Affenzahn unter Dach und Fach gebracht.


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