| Leude |  |
Der hier im Ast versammelte Kreis ist sich meiner Wahrnehmung nach in einem Punkt ziemlich einig.
Ihr wollt, auch bei hochsensiblen Themen, im Forum über diese Themen miteinander diskutieren. Das kann man grundsätzlich auch anders sehen, ich sehe es beispielsweise anders, ich sehe darin keinen Mehrwert, keinen Erkenntnisgewinn, keine Möglichkeit hier solche Dinge besser verarbeiten zu können indem ich mich mit euch darüber austausche, lediglich das ewig baumelnde Damokles-Schwert der durch Brandthemen ausgelösten User-Shitshow.
Es ist nicht der Wunsch der Moderation dass hier über solche Themen diskutiert werden kann und es kein Politikverbot gibt, es ist EUER Wunsch und wir fügen uns.
Und da es euer Wunsch ist, wie wäre es mal damit sich dafür dass sowas auch funktioniert selbst in die Verantwortung zu nehmen?
An die Fraktion derjenigen mit den flappsigen Gedanken:
Ist es wirklich so unheimlich schwierig zu verstehen warum mancher hier kommunizierter Gedankengang bestimmte Kreise von Usern (auch mich) aufwühlt?
Wisst ihr wirklich wirklich wirklich nicht, dass gewisse Posts was auslösen können, seid ihr euch beim Absenden nicht darüber bewusst dass jetzt was passieren könnte? Habt ihr das nicht häufig genug erlebt dass ihr dann hinterher aus heiterem Himmel überrascht seid? Es geht nicht darum ob ihr die Reaktion für angemessen haltet, lediglich darum ob sie für euch nicht antizipierbar ist bei bestimmten Posts.
Weil ich würd euch nicht glauben dass dem nicht so ist, dafür halte ich für zu intelligent und ihr seid für sowas auch zu lange dabei.
An die Fraktion der Empörten:
Ist es wirklich so schwer nachvollziehbar, losgelöst davon wie diplomatisch eure Kritik formuliert ist, in was für Ecken man sich als Zielscheibe solcher Formate von Kritik gedrängt sieht und warum es dann auch mal umgekehrt emotional eskaliert weil man das Gefühl hat, so ein suggeriertes Außenbild von einem selbst sei eine Unverschämtheit? Rein isoliert betrachtet, losgelöst davon dass getriggert wurde?
Was soll das denn hier bitte werden?
Ihr wollt diese Themen diskutieren, wie wäre es mal damit zu zeigen dass ihr das könnt, und dazu gehört nun mal manchen flappsigen Gedanken einfach nur zu denken und dazu gehört eine Kirche auch mal im Dorf zu lassen, auch wenn's drückt.
Ich kann weder auf der einen noch auf der anderen Seite ein aufrichtiges Bemühen erkennen sich hier so zu verhalten dass die Sprengfässer solcher Themenkomplexe hier mal nicht hochgehen und das ganze ohne Shitshows funktioniert.
Es wird einfach gemacht worauf man Bock hat, über die Konsequenzen nicht nachgedacht oder diese werden einfach hingenommen, und dann heißt es, ja Mods, macht mal, steht ja auch hier schon wieder was wir tun oder lassen müssten.
Das ist nicht das Forum der Moderation. Das ist nicht das Forum des Betreibers.
Es ist UNSER aller Forum, und wir alle tragen einen kleinen Teil der Verantwortung dafür dass wir hier miteinander auskommen, auch mit Menschen mit denen man kein Bier trinken gehen würde. Und speziell wenn es der ausdrückliche Wunsch ist emotionale Sprengfässer zu diskutieren, dann finde ich, ist das was ihr hier gemeinschaftlich an "miteinander auskommen und sich nicht ohne Not auf den Sack gehen" demonstriert wird auf allen Seiten als akut mangelhaft, auf allen Seiten.
Und wo wir schon bei Perspektiven sind, lass ich mal die Hose runter und liefere auch eine persönliche. Ich war vorgestern mit meiner Katze beim Tierarzt weil es ihr sehr schlecht ging, das ganze hatte auch eine Vorgeschichte, aber gestern war dann ein Punkt wo wir plötzlich über eine Einschläferung reden mussten.
Die Kosten für einen Behandlungsversuch waren so hoch, dass die Ärztin diesen Schritt schon von sich aus angeboten hat. Ich meinte nur, was eine Rolle spielt ist ob es eine Chance gibt dass sie noch was schönes Erleben kann, dann spiele Geld keine Rolle, aber wenn es ein einziger Leidensweg sein sollte, dann würde ich loslassen. Es wurde nochmal probiert.
Ich fuhr heim, aber ich hab so klar gespürt, es gibt keine Hoffnung mehr, dass ich emotional komplett zertrümmert war. Das war ein regelrechter Nervenzusammenbruch wo ich so viel geheult hab dass ich keine Luft mehr bekam und irgendwann derartige Kopfschmerzen bekam von dem ganzen Geheule dass ich dachte mir explodiert der Schädel.
Es hat nochmal geklappt, aber es ist auch klar, dass man sich nur etwas Zeit gekauft hat. Das kleine Herzchen kann jederzeit aufhören zu schlagen. Bestenfalls paar Monate. Es gibt wohl Kämpferkatzen die bei sowas ein Jahr schaffen, manche gar zwei, aber damit ist nicht zu rechnen und so oder so steht nun der Abschied ins Haus. Bin immer noch emotional komplett wackelbeinig, das ist meine Gefährtin, und sie liegt im Sterben.
Was meint ihr wie ich gerade Bock auf euren Kindergarten hab?
Könnt ihr BITTEBITTEBITTE dieses eine mal zumindest so tun als ob ihr in der Lage wäret Probleme die ihr untereinander schon seit zehn Jahren habt und wo klar ist, dass die auch nicht mehr weggehen, nicht zum drölfzigsten Mal in so einem Format ausfechten zu müssen. Wo wir die Arschlöcher sind die sich dann kümmern müssen, sperren und pausieren müssen und sich dann erneut als inkompetente Arschlöcher beschimpfen lassen zu müssen weil wir ja total ungerecht sind und nix checken.
Anstatt ständig dahin kucken was andere falsch machen, vielleicht mal bei sich selbst anfangen, statt Verantwortung für sowas zu delegieren, vielleicht auch mal selber mithelfen dass sich Wogen glätten, mal eine Hand reichen, mal auch mal ein Ruder auspacken, mal eine Kirche im Dorf lassen, oder mal kontrovers missverständlichen Gedankengänge einfach nur denken und nicht in die Arena werfen und hinterher rumjaulen.
Ist das möglich? Oder bin ich einfach nur zu naiv, wenn ich grundsätzlich denke, dass der hier versammelte Kreis, losgelöst von dem was ihr euch gegenseitig an den Kopf werft, im Grunde äußerst anständige Menschen sind, aber als Menschen eben natürlicherweise nicht nur aus Schokoladenseiten bestehen sondern eben auch aus Ecken und Kanten an denen man sich stoßen kann, und manche Puzzlestücke halt schlecht zusammen passen. Und dass man mit solchen Stößen auch anders umgehen könnte, angefangen damit sie einerseits nicht zu provozieren wenn man es schon ahnen kann, und falls doch was im Raum steht, nicht gleich als Gruppe in solche Konflikte reinzuspringen und so lange weiter zu machen bis einer weint?