Thema:
Re:Quatsch flat
Autor: Pezking
Datum:06.04.22 09:36
Antwort auf:Re:Quatsch von Telemesse

>>>Telly weist richtigerweise darauf hin, dass in jedem Krieg beide Seiten Inszenierungen nutzen, um den Feind gegenüber den eigenen Leuten aber auch der Weltöffentlichkeit so unmenschlich wie möglich darzustellen. Die Annahme, dass es hier anders wäre, ist doch komplett naiv. Deshalb sind die toten Ukrainer aber trotzdem real.
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>>Auch wenn ich das in meiner Antwort unten schon geschrieben hatte: zwischen "ggf. spielt auch die Ukraine im medialen Krieg mit" und einer ganz konkreten Vermutung, dass die Leichen da nachträglich durch die Ukrainer drapiert wurden, besteht ein ziemlicher Unterschied.
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>Das ist echt so typisch fürs Maniac das es schon weh tut. Auch du scheinst meinen Post entweder nicht vollstöndig gelesen oder nicht verstanden zu haben. Zum einen habe ich da niemals eine konkrete Vermutung geäußert, zum anderen habe ich auch imo unmißverständlich geschrieben das es überhaupt keine Rolle spielt, selbst wenn es so wäre. Meinst du ernsthaft die Russen oder Putinfreunde interessieren irgendwelche Beweise?
>Die lügen sich ihre Version zusammen und glauben die. Als nächstes wird kommen das die Daten auf den Satelittenbildern gefälscht sind oder das da mit Photoshop rumgefummelt wurde oder sonst irgend was. Das ist doch alles völlig vorhersehbar aber eben auch völlig belanglos.
>Die Leichen dort sind real und auch die Täter sind völlig unstrittig. Man braucht hier keine Beweisführung mehr um Leute zu überzeugen, die das eh nicht glauben wollen. Hier geht es nur noch um die Dokumentation der Greueltaten und um die Macht der Bilder, die die Greueltaten für die Welt visualisieren.


Ja, und wenn man hier pauschal davon ausgeht, dass auch die Ukrainer rund um die Präsentation der Kriegsverbrechen Schmu betreiben könnten - selbst wenn man festhält, dass dies nichts an der Realität der Massaker ändert! - dann torpediert man deren grundsätzliche Glaubwürdigkeit, und das nur aus einem zynischen Verdacht heraus. Einfach nur, weil es vorstellbar erscheint. Obwohl es längst Bildbeweise und verifizierte Augenzeugenberichte gibt.

Das ist etwas anderes, als wenn man vom ukrainischen Verteidigungsministerium veröffentlichte Zahlen über russische Verluste nicht direkt als der Wahrheit letzter Schluss einstuft. Oder eine Meme-Mär vom "Ghost of Kyiv" von Anfang an mit Skepsis begleitet.

Diese Denke zweifelt zwar nicht die Kriegsverbrechen der Russen an, trägt aber gleichzeitig zu einem von Russland gewünschten Weltbild bei, in dem gleichzeitig alles vorstellbar erscheint. Überall sind latent Zweifel im Hinterkopf - und so ist die Frage nach Wahrheit und Lüge schließlich entwertet und alles verkommt nur noch zu einer Frage der Perspektive.

Und dieses Weltbild zieht sich wie ein roter Faden vom Kreml durch die Trump'schen Republikaner bis hin zu politischen Extremisten aller Couleur. Und das ist kein Zufall.


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