Thema:
Re:Just my two cent flat
Autor: Sidewinder
Datum:05.04.22 13:03
Antwort auf:Re:Just my two cent von wongfeifong

>>>Natürlich wird es allerdings auch so sein, das die Ukrainer versuchen diese Greueltaten für die Weltöffentlichkeit bestmöglich zu visualisieren. Insofern kann ich mir durchaus vorstellen (auch wenn es natürlich nicht so sein muss) das Szenen oder Aufnahmen auch teils inszeniert sind um das Schrecken der Greuel deutlich zu machen. Das macht aber die Verbrechen der Russen kein Stück besser. Ob die Ukrainer jetzt mal für die Fotos eine Leiche oder einen Statisten zusätzlich an den Straßenrand gelegt haben oder nicht ändert rein gar nichts an der Tatsache das die nachweislich toten Menschen dort von den Russen umgebracht wurden.
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>>Ja, aber...was deutet für Dich darauf hin, dass auf die Ukrainer tatsächlich so vorgegangen sein könnten?
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>>Ich finde die ganze Erwägung ziemlich abstrus. Viel wahrscheinlicher ist es doch, dass man auf Seiten der Ukraine die Beweissicherung für Kriegsverbrecherprozesse optimieren will und dementsprechend die Tatorte nicht leichtfertig verändert.
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>>Ich weiß schon, worauf Du hinaus willst: Dass es letztendlich egal ist, ob die Bilder der Gräueltaten eventuell zu zehn Prozent inszeniert sind oder nicht.
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>>Auf mich machen die Bilder leider einen äußerst authentischen Eindruck. Und ich habe mir schon am Wochenende gedacht, dass diverse Nahaufnahmen von Leichen nicht darauf hindeuten, dass die Menschen erst vor zwei, drei Tagen ermordet wurden. Ich denke da zum Beispiel an den alten erschossenen Radfahrer am Straßenrand.
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>Ich finde es seltsam zumindest das was ich an Bildern gesehen habe das diese Opfer immer vor der Einfahrt zum Grundstück liegen. Das waren doch mehrere Hinrichtungen quasi am Straßenrand, wie passiert so etwas, standen diese Ukrainer auf dieser Straße und wurden einer nach dem anderen erschossen? Das wirkt gestellt, wobei ich mich  mit meinen gestellt Behauptungen zurückhalten sollte, bei den Oscars dachte ich es wäre alles nur gestellt.
>Was mir bei der ganzen Diskussion so aufstößt ist das es schon die gesamte Zeit Gereuteten gegeben hatte und jetzt wird das große Fass aufgemacht um das noch einmal in aller Deutlichkeit zu zeigen, das wirkt seltsam. Es wurden doch Krankenhäuser, die Oper oder das Theater gebombt usw. Es gab genügend Material um das in ähnlicher Vehemenz anzuprangern, wieso jetzt?
>Wag the Dog hatte uns schon vor 25 Jahren gelehrt das man dem Medium TV nicht so ganz trauen kann. Ich will damit nicht sagen das diese „Entgleisungen“ der russischen Armee nicht gibt, ich würde es jedoch verstehen wenn die Ukrainer jedes Mittel nutzen um die Bösartigkeit diese Angriffskrieges noch viel krasser zu exponieren.


Eins vorweg, ich habe mir die Nahaufnahmen und unzensierten Bilder dieser Hinrichtungen etc. nicht angesehen, aber das ganze hat doch nochmals eine andere "Qualität" erreicht, wenn Menschen aus nächster Nähe mit einer Kugel erschossen werden, oder wahllos auf der Straße abgeknallt werden oder mit dem Panzer überrollt werden. Das ist imho noch eine Spur abscheulicher als eine Rakete welche durch Knopfdruck ausgelöst wurde.

Und was die Inszenierung angeht, denkt denn jemand, dass Nachbarn, Familienmitglieder etc. welche gesehen haben, wie diese Leute erschossen wurden bzw. wie sie Tage lang am Boden lagen, eine Inszenierung nicht mitbekommen würden und sich dann früher oder später darüber äußern würden?

Im Schweizer TV hat ein Reporter vor Ort in Boutcha einen Augenzeugen interviewt, der hat erwähnt, die russischen Soldaten seien besoffen durch die Straßen gezogen und hätten geschrien, sie seien befehligt jeden einzelnen hier zu eliminieren und seien dann von Haus zu Haus gegangen und hätten die Leute auf der Straße hingerichtet. Da liegen auch Leichen in den Kellern mit hinterm Rücken gebundenen Händen.

Der Reporter sei völlig frei durch die Gegend marschiert und konnte interviewen wen er wollte.


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