Thema:
Re:Lebensmittel und Energiepreise flat
Autor: Droog
Datum:01.04.22 21:13
Antwort auf:Re:Lebensmittel und Energiepreise von waldmeister

>>>>Eigentlich nicht verwunderlich, das es im Forum der gehobenen Mittelschicht kaum ein zentrales Thema ist, aber bei dem was das demnächst auf uns zukommt, schlottern mir die Knie.
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>>>>Ich kann nur sagen:
>>>>Die Preissteigungen bei der Nahrung erfolgen meiner Ansicht bei den Konzernen leider nicht nur aus wirtschaftlicher Notwendigkeit, sondern um die eh schon hohen Gewinnmargen der Unternehmen zu halten oder sie gar verdeckt in Inflationszeiten, zusätzliche zu erhöhen um noch mehr Reibach zu machen.  
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>>>>Wir bräuchten aktuelle keine höheren Gehälter (langfristig aber schon), sondern es müsste politisch da viel mehr auf Finger geschaut werden, ob die Preissteigerung der großen Konzerne nicht teilweise sittenwidrig sind. Der Nachteil der den Firmen bei einem Verzicht auf optimalere Margen entsteht ist imo verschmerzbarer,als der für den durchschnittlicher Endverbraucher. Firmen wie LIDL, Aldi, Edeka oder Rewe könnten das sicherlich verkraften.
>>>>Aber das wäre ja schon pöser Kommunismus, wenn man hier eiserne Grenzen (eingefrorene Preise) festlegen würde.
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>>>>Es geht ja nicht um irgendwelche Unterhaltungsgüter und sondern um die alltägliche Grundversorgung.
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>>>Dem halte ich entgegen: Nirgendwo in Europa sind Lebensmittel gemessen am Einkommen so billig wie in Deutschland. Ganz im Gegenteil müssten einige Lebensmittel unabhängig von den energiegetriebenen Preissteigerungen noch viel teurer sein, um a) den Bauern ein Auskommen zu sichern und b) die irrwitzig niedrigen Preise für Milch, Eier, Fleisch usw., die falsche Anreize setzen, zu unterbinden. Klar kann man, wie in Frankreich früher, den Preis für Brot einfrieren. Das führt aber eher dazu, dass das billigste Gen-Mehl verwendet wird und die Qualität sinkt, als dass der Verbraucher davon was hätte, und begünstigt eigentlich nur die Discounter gegenüber der familiengeführten Boulangerie, wo noch Handwerk gelebt wird, die aber dann zumachen muss. Haben die Franzosen irgendwann gemerkt und den Blödsinn abgeschafft. Wir Deutschen sind nur viel zu verwöhnt, was Lebensmittelpreise angeht. Selbst Bio vom Aldi ist billiger als konventionell in Frankreich - gemessen an den Einkommen.
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>>Dafür sind wiederrum in Ländern wie Frankreich diverse andere Unterhaltungskosten nicht so hoch.
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>>Es ist ja nicht so, dass die Qualität der Lebensmittel jetzt steigen würde. Wir zahlen für den gleichen mindertwertigen Kram(viel sind leider darauf angewiesen) jetzt halt wesentlich mehr.
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>Also ich halte die Qualität in Deutschland für absolut nicht minderwertig, auch nicht beim Discounter. Du musst mal hören was Ausländer z. B. über die guten und sehr günstigen Käsevarianten bei uns sagen. Nur als ein Beispiel.



Nicht durchgängig, aber gerade bei den tierischen Produkten im unteren Preis-Segment, erwarte ich kein hochwertiges Zeug. Essbar ja, aber eben auch nicht geil. Probiere nur mal eine Milch vom Hemme und dann so eine z.B von Milbona (Lidl). Letztere schmeckt dagegen total wässrig.

In Dänemark wird bzw wurde produziertes Fleisch aus Deutschland angeboten, welches zwar günstiger war, sich aber dort nicht durchsetzen konnte.
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>>Was ich allerdings als Einwand gelten lassen würde: Essen bzw verbrauchen wir generell pro Kopf viel zu viel an Nahrung? Der Durchschnitts-BMI spricht ja dafür.
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>>Wir essen ja vielfach aus Spaß und Appetit. Tue ich natürlich auch. Für mich ist gutes bzw leckeres Essen auch ein Teil meines Lebensinhaltes, was über einer normalen einfachen Mahlzeit hinaus geht.


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