Thema:
Re:Melnyk again flat
Autor: Telemesse
Datum:31.03.22 14:13
Antwort auf:Re:Melnyk again von chifan

>>< oder einfach weil man in bestimmten Branchen schneller das Licht ausmachen kann (Burgerbude).
>>
>>Deiner Meinung nach ist es also z.B. einfacher für Mc Donalds, in Russland für zunächst 3 Monate 850 McD-Filialen zu schließen, als für Ritter, jetzt mal für 3 Monate keine Schokolade in dahin zu verschicken?
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>Aus finanzieller Sicht definitiv. McD realisiert bei 21 Mrd. Umsatz einen Gewinn von 5,8 Mrd. und verfügt damit über ganz andere Möglichkeiten als Ritter, bei denen eine Umsatzrentabilität von unter 1% nicht gerade wirkt, als ob sie da aus dem Vollen schöpfen könnten. Siehst du das etwa nicht so? Aber unabhängig davon denke ich, dass man ein Restaurant schneller schließen kann, als eine Produktionsstätte herunterzufahren.
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>>Weil McD hat da ja sicherlich keinerlei Lieferträge oder ihre Franchise-Nehmer zu beachten, oder wie?
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>Ich weiß weder wie die Verträge von McD mit den Franchisenehmern (kommen die etwa zum Teil selbst für den Ausfall auf?) und deren Lieferanten, noch wie die Verträge mit einzelnen Händlern in Russland bei Ritter aussehen.
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>Das weiß ich ja nicht einmal wie das bei uns geregelt ist. Gibt es überhaupt Verträge über bestimmte Mindestmengen die Ritter liefern muss? Schließen die die bspw. mit Kaufland oder Lidl direkt ab, mit den Märkten in einer Region / Gebiet, läuft das über Schwarz? Keine Ahnung! Wenn du da Einblicke hast - dann immer her damit. Und wenn du Bescheid weißt über die finanziellen Auswirkungen eines Russland-Boykotts auf die wirtschaftliche Lage bei Ritter würde ich das ebenfalls gerne lesen.


Wie das exakt läuft wird dir hier wahrscheinlich niemand genau beantworten können.
Aus meiner Zeit in der Industrie kenne ich das wie folgt. Bei einer Unternehmensgröße wie Ritter verkaufst du in Deutschland direkt an die Handelskonzerne bzw. deren Einkaufsorganisationen. Da werden dann Listungen für die einzelnen Vertriebskanäle erstellt, Mengenplanungen vorgenommen und Ramenlieferverträge vereinbart.
Da musst du normalerweise liefern können. Wenn du nicht liefern kannst, fliegst du im besten Fall aus der Listung oder musst Konventionalstrafen bezahlen oder Umsatzeinbußen erstatten. Gerade bei Werbeware geht es da um nicht unerhebliche Beträge.
In Russland glaube ich jetzt nicht das Ritter direkt an die Handelsunternehmen verkauft. Die werden da einen oder mehrere Distributeure oder Handelsvertretungen haben die sich vor Ort um Vertrieb und Logistik kümmern.


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