Thema:
Re:FFF laden Künstlerin aus wegen ihrer Dreads flat
Autor: Sidewinder
Datum:24.03.22 10:16
Antwort auf:Re:FFF laden Künstlerin aus wegen ihrer Dreads von AlterZockherr

>>>>[https://m.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/fridays-for-future-laedt-musikerin-wegen-dreadlocks-von-demo-aus-17904467.html]
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>>>>Finde kulturelle Aneignung ist ein mega schwieriges Thema. Aber hier ( davon abgesehen dass ich Dreads bei hellen Haaren eh schon immer hässlich finde) bin ich nicht ganz einer Meinung mit FFF
>>>>Wer trägt überhaupt noch Dreadlocks heute? Fallen mir spontan nur Hippies Freigeister und ähnliches ein :p
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>>>>Darf ein Deutscher der es sich beigebracht hat nicht z.B asiatisch kochen? Er sollte es vielleicht nicht als authentisch japanische Küche vermarkten sondern als seine Interpretation aber nur wegen der Herkunft ein Verbot zu erhalten geht mir persönlich zu weit.
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>>>Ich finde überhaupt nicht, dass "kulturelle Aneignung" ein schwieriges Thema ist. Ich finde das Thema vielmehr komplett lächerlich und geradezu grotesk! Alles was wir sind, unsere verschiedenen Kulturen, unsere zivilisatorischen Fortschritte, alles basiert auf der Übernahme bzw. "Aneignung" von Moden, Werten oder Technologien anderer Kulturen. Ohne dieses Konzept würden wir noch auf Bäumen leben! Das was FFF hier praktiziert, ist schlicht infantiler Rassismus.
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>>Finde ich auch meistens völlig absurd, welches Volk hat das Klavier, die Gitarre, das Schlagzeug etc. erfunden? Darf jetzt nur dieses Volk/Rasse damit Musik machen und Geld verdienen? Als ob heutige Kulturen in einem Vakuum auf einer Insel entstanden wären.
>>Es gab/gibt aber bestimmt auch Fälle, wo ich jetzt die Problematik der kulturellen Aneignung nicht ohne weiteres von der Hand weisen könnte, aber bei fucking Dreads, lol.
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>Könntest du mal ein Beispiel für "kulturelle Aneignung" benennen, welches du als problematisch empfindest nennen? Mir will da kein einziges Beispiel einfallen.


Mit der Frage habe ich natürlich gerechnet, mir fällt aber spontan nichts ein, sonst hätte ich es bereits erwähnt ;)

Mal ein hypothetisches Konstrukt: Es wird eine völlig neue Gesangsform inklusive Melodien von schwarzen Menschen in der demokratischen Republik Kongo erfunden, die Leute haben aber damit keinen Erfolg, weil sich nur ein paar tausend Leute die Videos auf TikTok, YouTube und Co. angesehen haben. Dann kommt ein Weissbrot mit seinem Rucksack und Mundharmonika vorbei und findet das ganze voll geil, zu Hause schreibt er ein paar Songs und macht natürlich regen Gebrauch von der neuen Gesangsform und Melodien. Die Songs gehen durch die Decke, es regnet Verträge und Millionen $.
Mit keiner Zeile hat der Typ jedoch das Volk im tiefen Kongo erwähnt, von dem er sich die Essenz seiner Songs "ausgeliehen" hat.

Das finde ich dann halt schon problematisch.


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