Thema:
Re:Mal ein anderes Szenario... flat
Autor: Koaxialtransistor
Datum:24.03.22 10:06
Antwort auf:Re:Mal ein anderes Szenario... von suicuique

>>Putin zieht seine Nummer durch, greift nach der Ukraine den nächsten Staat an und schickt so etliche Millionen Kriegsflüchtlinge nach Westeuropa.
>
>Welchen "anderen Staat"?
>
>>Europa leidet bisweilen immer stärker an der Energieknappheit und anderen Dingen des täglichen Lebens. Die Solidarität der Menschen wird mit der Zeit immer schwächer und Europa bricht schließlich im Streit um Flüchtlinge und Energieknappheit bzw. Knappheit von Lebensmitteln auseinander. Unrealistisch?
>
>IMO ja. Denn es ist schlicht keine Frage mehr von "ich hab keinen Bock mehr auf solidarisch sein nur weil bissel Komfort flöten geht".
>Ob das jetzt paar Querköpfe anders sehen oder nicht spielt IMO keine Rolle.


Das wäre sehr wünschenswert, mir fehlt allerdings der Glaube, dass dieser status quo angesichts steigender Kosten und damit verbunden zu erwartender sozialer Unruhen ein dauerhaft anhaltender Zustand ist.

Lass nochmal 4-5 Monate ins Land ziehen, erneute Maßnahmen für Corona Einzug erhalten und die Preisspirale sich weiter drehen....

...und die Meinungen werden sich wandeln.

Beispiel aus unserm Haus:

Der Chef hat Leerstandswohnungen aus seinem Privatbestand kostenfrei für ukrainische Flüchtlinge zur Verfügung gestellt und mit einer Initiative eine Grundversorgung sicher gestellt.

Und wie das nun einmal so ist, gibt es immer und Überall einen Querschnitt an Idioten.

1 Ukrainerin hat sich nebst Kind beschwert, Sie würde doch gerne noch einen Gefrierschrank haben, weil das Gefrierfach des Kühlschranks zu klein sei und ob man glaube, nur weil Sie aus Ihrem Land fliehen mussten man keinen "normalen Lebensstandard" erwarten dürfe.

1 junger Mann und seine Schwester sind angereist und haben sich seitdem nicht mehr gemeldet.
Lebensmittellieferungen blieben die letzten 3 Tage vor der Tür und wurden nicht genutzt.
Gestern wurde dann nachgesehen was los ist, die Bude bereits komplett runtergerockt, niemand in der Wohnung, Müll und Essensreste lagen wild verteilt herum.

Klar, das sind Ausnahmefälle und in keinem Fall taugen die als stellvertretendes Bild für irgendeine Einwertung einer Gesamtheit.

Sie haben aber bereits ausgereicht, dass sich einige auf der Arbeit, u.a. eine Ukrainerin die seit 10 Jahren hier lebt und mit einem Deutschen verheiratet ist, bereits ausgenutzt/ übervorteilt fühlen und "nicht genug Dankbarkeit" spühren.

Ich finde das ein sehr schwieriges Thema und keinesfalls leichtfertig mit " Solidarität hat im Krieg bestand" zu beantworten.

>>Was außerdem, wenn China aktiv in den Konflikt eingreift und Russland irgendwann
>>doch Waffen liefert?
>
>Tja, dann wird es wohl dazu kommen dass China auch paar Sanktionen abbekommt.
>Und warum sollten die das wollen?
>
>>Ich sehe das alles also bei weitem nicht so optimistisch, wie du. Es könnte wirklich der Anfang vom Ende sein.
>
>Gegenfrage: Hilft es Dir jetzt vom worst case auszugehen?


Imo sollte man Optimismus beibehalten aber den "worst-case" nicht aus den Augen verlieren.


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