| Re:Das ist keine Satire |  |
Das hat nichts mit romantisieren zu tun, sondern mit einer stückweisen Erholung der Natur. Wenn auch zugegebenermaßen in einem geringen und selektiven Ausmaß.
Aber ich sehe das Problem „entweder oder“ nicht, was du hier skizzierst. Es gibt Möglichkeiten für einen effektiven Schutz vor Wölfen. Das kostet aber halt Geld. Diese Diskussion ist bei uns (Schermbecker Wolfsrudel) seit Monaten in der Presse und mir geht das tierisch auf den Keks.
Erst wurden Schafe gerissen -> Land gibt Zuschüsse zu entsprechenden Zäunen
Ein paar weitere wurden gerissen -> Es kommt raus, dass die Eigentümer die alten Zäune nicht erneuert haben oder der Wolf über noch nicht erneuerte Abschnitte reingekommen sind.
Ein Pony wird gerissen -> Land erweitert nach ein paar Wochen Bezuschussung auch für Schutz anderer Tierarten
Die Rahmendaten zu der Story mit dem Pony finde ich übrigens auch interessant: Das war eine Art Gnadenhof, wo kranke Tiere ihre letzten Jahre verbringen, das Tier stand nachts alleine auf einer Koppel mit normaler Umzäunung (also Elektrozaun) und war uralt. Genau so würde ich mein Pony, was ich heiß und innig liebe, auch übernachten lassen. Wer braucht schon Ställe?
Nachdem es mittlerweile immer weniger Argumente für einen Abschuss gibt, weil eben entsprechende Schutzmaßnahmen bestehen, wird auf die Kinder abgestellt.
Vor ein paar Wochen war ein aufgeregter Artikel in der WAZ, dass ein Schaf (drei mal darf geraten werden ob die Umzäunung entsprechend war) nur 50m von einem Wohnhaus und in unmittelbarer Nähe zu einer Bushaltestelle gerissen wurde. Und das irgendwann um 7 Uhr rum. Denk doch mal einer an die Kinder. Und an die hier schon erwähnte Häufigkeit von dokumentierten Angriffe von Wölfen auf Menschen. Aber solche Argumente ziehen da nicht mehr.
Diese Diskussion hat imho jede Sachlichkeit verloren und das alte Schreckgespenst vom bösen Wolf wird von den Betroffenen kräftig beschworen. Ich befürchte, dass genau auf Grund solcher Vorfälle die Wölfe früher oder später eh wieder zum Abschuss freigegeben werden.
Letztendlich hängt es hier doch nur am Geld. Aber so weit geht die Liebe zur Natur dann nicht, dass eine neue Umzäunung die Erträge schmälern darf. In sofern: RIP Wolf