Thema:
Re:Zehn Menschen in Essenschlange in Kiew erschossen flat
Autor: JPS
Datum:16.03.22 17:56
Antwort auf:Re:Zehn Menschen in Essenschlange in Kiew erschossen von suicuique

>Aber Brüdervölker waren es nie und diejenigen die ich kannte haben mir das auch nie anders vermittelt.

Gibt starke regionale Unterschiede - und natürlich auch abhängig von der eigenen Familiengeschichte.

Gerade im Westen und an der Ostgrenze gibt es starke Abweichungen, wie z.B. auch diese Wahlkarte zeigt:

[https://elections.dekoder.org/de/ukraine/presidential/2019/]

Im Westen also z.B. in Lemberg gibt es sowohl gegen Russen, als auch gegen Polen starke Abneigungen aus Zeiten des zweiten Weltkriegs.

Einige Russen (speziell die mit starkem Bezug zur orthodoxen Kirche) sehen Kiew jedoch als noch immer relevante Gründungsstätte des gemeinsamen Vorläuferstaats beider Länder an (Kiewer Rus / "gemeinsame Wiege").

Daher stammt wohl auch hauptsächlich dieser Brüder-Gedanke, der AFAIK auf russischer Seite weit ausgeprägter ist als in umgekehrter Richtung.

Putin gehört wohl zu den Menschen die noch stark an dieser gemeinsamen Vergangenheit festhängen, was seine Entscheidungen zu prägen scheint - mindestens instrumentalisiert er dieses Vergangenheit aber.

Daher fällt es mir schwer zu glauben, dass er auf Kiew langfristig verzichten kann und er es nicht als Niederlage ansehen würde, wenn er neben den Regionen im Osten nicht auch Kiew mit eingliedern könnte.


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