Thema:
Re:Die Frage ist wie man Sieg oder Niederlage definiert flat
Autor: _bla_
Datum:13.03.22 19:28
Antwort auf:Re:Die Frage ist wie man Sieg oder Niederlage definiert von Pezking

>>Wenn für Putin alles ausser der vollständigen Annexion der Ukraine eine Niederlage darstellt, so ist dieses Niderlagenszenario nicht ganz unrealistisch und eine völlige Eskalation der Situation durchaus denkbar. Wenn er aber eine Annexion der Süd- und Ostgebiete als Sieg sieht wäre das zumindest eine Option für eine Lösung ohne die letzte Eskalationsstufe zu zünden.
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>Es geht ja nicht nur um die Perspektive von Putin. Die internationale Anerkennung dieser Gebiete wird nie kommen und sie werden dauerhaft umkämpft bleiben. Auch an den Sanktionen würde niemand rütteln, wenn Russland diese Gebiete dauerhaft besetzt hält.


Wobei die Sanktionen ja nichts binäres sind, also nicht nur alles oder nichts möglich ist. Wenn Russland Teil der Ukraine weiter besetzt hält, aber es einen Waffenstillstand gibt, der auch eingehalten wird würde ich davon ausgehen, das die Sanktionen teilweise aufgehoben werden könnten. Man könnte bspw. einen kleinen Teil des russischen Zentralbankguthabens wiederfreigeben und einen anderen Teil der Ukraine für den Wiederaufbau zur Verfügung stellen. Man könnte den Banken wieder erlauben Swift zu benutzen und Quoten für Rohstoffexporte und Technologieimporte festlegen. Das hätten immer noch sehr deutliche Wirkung, aber wäre doch Lockerung genug, damit es die Menschen merken und würde zeigen, das sich ein Schritt in die richtige Richtung lohnt.

Selbst wenn wir die Sanktionen morgen alle aufheben, wird es der russischen Wirtschaft immer noch katastrophal ergehen. Es werden jetzt alle versuchen, so schnell wie möglich, von russischen Rohstoffen wegzukommen, nach Drohungen mit Verstaatlichung und genereller Unsicherheit wird kaum jemand in Russland investieren. Zudem hast du einen enormen Braindrain. Die gebildeten Russen werden in vielen Fällen so schnell wie möglich abhauen.


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