Thema:
Re:Hot Take: Anti-Russland nimmt überhand flat
Autor: BOBELE
Datum:11.03.22 09:39
Antwort auf:Hot Take: Anti-Russland nimmt überhand von FS

>Es geht darum druck auf Putin auszuüben. Was für einen Druck übt man auf Putin aus wenn man einen russischen Wissenschaftler an der Uni in Deutschland kündigt oder aus Projekten ausschließt, russische Twitch Streamerinnen die oftmals nicht mal in Russland leben blockiert oder boykottiert, russische Kunst und Kultur entfernt?
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>Ich finde man sollte nur dort sanktionieren wo es Putins Machtapparat schädigt (z.B. die Sperrung von Staatlichen Konten oder russischen Oligarchen Zugriffe verweigern oder staatliche Geschäfte aufkündigen). Ich finde nicht gut wenn man Privatpersonen die weder einen Einfluss auf Putin haben noch etwas für Putin können noch etwas gegen Putin tun können nun den Lebensunterhalt schmälern oder ganz zerstört.


Ich verstehe, was Du meinst. Dagegenhalten möchte ich: Die Möglichkeiten, von Außen Druck auf Putin auszuüben, haben Grenzen. Ist es dann nicht die erfolgsversprechendste Methode, innere Unruhen in Rußland zu erzeugen, indem man eben die russischen Bürger trifft? Solange sich die Bevölkerung dort irgendwo schweigend wegen der Oppression der Staatsmacht in einem wirtschaftlich noch funktionierenden Raum bewegen kann, wird es keine solchen Unruhen geben. Erst wenn die eigenen Existenz, und sei es nur die wirtschaftliche, derart bedroht ist, dass die Leute mit dem Rücken an der Wand stehen, wird der Druck vielleicht größer als die Angst vor der Staatsmacht.

Für die Menschen ist das natürlich schlimm, und ich verzichte mal darauf, einen geschmälerten Lebensunterhalt und das Weiße aus den Augen gebombt zu bekommen auf Waagschalen zu werfen. Aber passieren muss das vielleicht. Dass nur die ukrainische Zivilbevölkerung die Folgen des Krieges ausbadet und die russische Bevölkerung die Aggressionen ihrer Anführer schadlos übersteht, kann für den weiteren Verlauf ja auch nicht gut und richtig sein.

Ich gebe Dir aber in einem vollkommen recht: Sich gut dabei zu fühlen ist völlig daneben.


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