Thema:
Re:Help! DHL Paket leer flat
Autor: Xtant
Datum:10.03.22 21:50
Antwort auf:Re:Help! DHL Paket leer von Qbert

Du meinst, es war zwar ein komplett neutraler Karton, aber eben der originale von Microsoft? Was ich außerdem nicht verstehe: Was wollte dein Bruder mit der Annahmeverweigerung bewirken? Vor allem, wenn er weiß, dass das Paket von dir ist?

Leider kann ich dir ansonsten wenig helfen, obwohl ich selbst Postler bin. Nur ein paar erklärende Sätze, auch wenn die wenig erhellend (und ehrlich gesagt auch wenig aufmunternd) sind.

Der DPDHL ist natürlich bewusst, dass es Diebstähle gibt. Gleichzeitig geht man davon aus, dass es in den eigenen Reihen nicht passiert. Also in dem Sinn, dass mal eben was eingesteckt wird. Sprich: mal abgesehen davon, dass wir es hier eh mit einem Straftatbestand zu tun hätten, ist an quasi jedem Punkt der Lieferkette echte kriminelle Energie nötig, um eine Xbox zu klauen.

Paar Aspekte:
- Mitarbeiter eines Paketzentrums müssen "leer" rausgehen, die eigenen Sachen stecken in einem durchsichtigen Rucksack. Zudem müssen sie einzeln durch die Pforte.
- DHL-eigenes Klebeband trägt die Aufschrift "DHL nachverpackt". Normales/neutrales Klebeband gibt es eigentlich weder in Stützpunkten noch Paketzentren.
- auf eine Weise beschädigte Pakete, dass entweder ein Defekt oder auch ein Verlust zu vermuten ist, werden aussortiert und je nach Art der Beeinträchtigung der weiteren Bearbeitung zugeführt, aber normalerweise nicht kommentarlos ausgeliefert.
- natürlich wird *jedes* Paket (im Paketzentrum) gewogen. Ob du über die übliche Hotline-Tortur aber Auskunft darüber bekommst, ob es schon im PZ leer war, wage ich zu bezweifeln.


Paar kleine Tipps:
- ich verschicke wertvollere Sachen IMMER in einem wirklich neutralen Karton. Sprich: Standardware von einem Kartonhändler.
- bei Privatpaketen trotzdem darauf achten, dass es maschinelle Label sind. Auch in handschriftlichen Privatpaketen kann natürlich der größte Schund sein; oft deuten sie aber schon darauf hin, dass z.B. Oma etwa halbwegs wertvolles schickt.
- Der Zusteller ist immer auch automatisch Zeuge. du hast zwar nicht geschrieben, wie die Verweigerung genau ablief; aber vermutlich wurde hier m.E. eine Chance verpasst, den Ball deutlicher Richtung DPDHL zu spielen. Also Name des Zustellers, der Zusteller soll (schriftlich) den Grund der Annahmeverweigerung vermerken, der Zusteller soll selbst Fotos machen etc. Ich würde das alles machen, wenn der Kunde *halbwegs* plausibel erklären kann, was er vermutet.

Die Hotline- bzw. Regreß-Tortur musst du halt auf dich nehmen. Natürlich wirkt die ganze Prozedur so, als versuche DHL alles, um das so schwer wie möglich zu machen und damit viele gleich zur Aufgabe zu bewegen. Vermutlich ist es das auch. Aber sobald die Reklamation (die ja hier wirklich Gewicht hat) aufgenommen wird, geht das schon seinen sehr ernsthaften weg.

Viel Glück!


< antworten >