Thema:
Re:Firmenwagen teil des Problems flat
Autor: Nostra8
Datum:09.03.22 11:37
Antwort auf:Re:Firmenwagen teil des Problems von suicuique

>>- Pendlerpauschale sollte auch mal überdacht werden, da aktuell lange fahrten bezuschusst werden, nahes wohnen am Arbeitsplatz aber nicht
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>Ich verstehe die Pendlerpauschale anders. Das soll kein Mittel zur Bezuschussung vom Wohnen "nah genug am Arbeitsplatz" sein oder ein solches gar fördern.
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>Damit wird lediglich dem Prinzip Rechnung getragen dass nur Gewinne/Einkommen besteuert werden. Geld das ich aufwenden muss um das Einkommen zu erzielen ist nach dieser Betrachtungsweise natürlich in Abzug zu bringen.
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>Beispiel: Wenn ich 4.000 EUR an einem Auftrag verdiene, dafür aber erst 1.000 EUR Kosten habe so ist es doch einleuchtend dass nicht 4.000 EUR als Gewinn zu versteuern sind sondern nur 3.000 (um mal im Beispiel zu bleiben).


Das klingt schwer nach selbständigkeit. Ich meinte damit aber den ganz normalen Arbeitgeber wie zum Beispiel meine Kumpels. Alle normale Arbeitnehmer und Fahrstrecken zwischen 15 und 45 KM einfach.
Die bekommen pro Jahr bis zu 4 stellige Rückzahlungen für ihre Fahrtstrecke.

Wohnen alle vor Frankfurt und haben schon überlegt in die Stadt oder näher dran zu ziehen. Letzten endes hat es keiner gemacht, da du deutlich höhere Mieten hast und die Pendlerpauschale das nicht abfedert sondern ja eher noch kleiner wird. Über die kosten von Öffis im RMV Gebiet kann man natürlich auch streiten, aber es verleitet zumindest keinesfalls zum Öffi-fahren.

So lange diese ganze Systematik bestehen bleibt, wird sich auch nichts dran ändern und die Leute werden weiterhin alleine in ihren Autos sitzend die Autobahnen im morgendlichen Berufsverkehr verstopfen und so auch sinnlos Benzin/Diesel verballern.

Für mich haben wir deutschen einen sehr komischen und teilweise auch naiv-romantischen Blick auf unser Auto. Sei es nun in der Verkehrsplanung von Städten oder der Argumentation gegen alternative Antriebe oder Fortbewegungskonzepzten.
Für mich ist teilweise befremdlich, wie der Fortschritt blockiert wird, weil Anette und Günther Angst haben, dass sie mit ihrem SUV nicht mehr von ihrem Haus im grünen zum Metzger in der Innenstadt kommen können. Wäre ja skandalös, wenn Parkplätze umgewidmet werden, so dass die Bevölkerung vor Ort mehr Platz zum leben hat.

Natürlich ist das überspitzt und vereinfacht, aber im Kern sehe ich die Probleme eben genau dort. Öffentlicher Platz wird für Bleckisten geopfert, die die meiste Zeit einfach nur rumstehen oder sonst in den meisten Fällen einfach nur aus individueller Bequemlichkeit bewegt werden.

Da die Fahrzeuge immer größer werden und auf die Vernunft einfach nicht gesetzt werden kann, rechne ich mittelfristig also mit dem einschreiten des Gesetzgebers bis hin zu Parteien die sich für die Interessen der städischen Bevölkerung einsetzen.  


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>Die Pendlerpauschale hat den Zweck diese Aufwandsrechnung praktikabel zu halten. Aus diesem Vereinfachungsgebot ergibt sich auch dass nicht unterschieden wird ob Du nun mit Fahrrad den Arbeitsweg zurücklegst, mit den Öffentlichen oder mit dem Auto. Oder gar zu Fuß. Prinzipiell werden damit lediglich Aufwand/Kosten abgebildet. So wie in vielen anderen Abschreibungsbereichen auch.
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>Wenn man jetzt staatlich lenken will, wie weit die Leute von ihrem Arbeitsort wohnen "sollen" und welche Verkersmittel sie nutzen sollen, dann muss man dafür andere Steuerinstrumente einsetzen (Subventionen der Öffentlichen/Fahrrädern, Besteuerung von KFZ/Sprit, ...).
>Die Pendlerpauschale ist dafür weder gemacht noch geeignet.
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>gruß


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