Thema:
Re:Lesenswerte Endgame-Analyse im Guardian... flat
Autor: Pezking
Datum:08.03.22 17:44
Antwort auf:Re:Lesenswerte Endgame-Analyse im Guardian... von thestraightedge

>>Russland wird in Kürze noch viel kaputter sein. Armut, Hunger, Arbeitslosigkeit hauen mehr rein als Propaganda. Heimkehrer von der Front werden mit ihren Berichten die Stimmung auch nicht gerade positiv beeinflussen. Und das bricht über eine Bevölkerung herein, die bis vor zwei Wochen (zumindest in urbanen Regionen) einen ziemlich hohen Lebensstandard genossen hat - ein Riesenunterschied zu Nordkorea beispielsweise.
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>So indoktriniert wie dort weite Teile der Bevölkerung sind, ist klar was dann passiert: der Westen ist Schuld und hat den kalten Krieg wieder aufgenommen. Das Narrativ bedienen die Medien jetzt bereits. Die Auswirkungen werden auf eine völlig  andere Ursache projeziert - so wie auch bisher erfolgreich passiert.


Näh, ich glaube nicht, dass das gerade in den Städten so flächendeckend funktioniert. Dort ist Angst vor Knast das wirksamere Druckmittel. Und das verliert schlagartig an Gewicht, wenn der normale Alltag auch schon so richtig beschissen ist.

>>Dass daraus eine Revolution entsteht, ist natürlich nicht beschlossene Sache. Aber möglich ist das allemal. Und dass die Regierung Angst vor so einem Pulverfass hat, zeigen die jüngsten Gesetzesverschärfungen in Russland eindrucksvoll. Sowas macht man nicht, wenn man sich unangefochten sicher im Sattel fühlt.
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>Ich mache mir da wie gesagt keine Hoffnung.
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>Das, was ich bisher neben einige kleinen Demos an Stimmung aus dem Inland vernommen habe, ist niederschmetternd. Und ich glaube manchmal, dass die Reporter da noch eher zurückhaltend sind und irgendwie "benefit of doubt" gelten lassen, statt zu sagen: die sind hier alle irre.


Wäre die russische Führung von der Harmlosigkeit des eigenen Volkes so überzeugt wie Du, würde sie keine über's Knie gebrochenen Instant-Gesetzesverschärfungen für nötig halten.


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