| Re:Lesenswerte Endgame-Analyse im Guardian... |  |
>>Einen dritten Pfad sehe ich aber auch noch ziemlich deutlich: Den Sturz Putins. Wundert mich etwas, dass das hier so gar nicht durchgespielt wird.
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>Ich lese das immer wieder, aber ich frage mich: wo soll das herkommen? Aus einer in weiten Teilen gehirngewaschenen, untergebenen Bevölkerung? Aus den Reihen der Oligarchen, die gerade ein bisschen Zinsverluste hinnehmen, sich aber sicher schon auf die Zeit danach freuen, wenn Putin das alles wieder gutmachen wird? Aus der Polit-Elite in Russland, die Putin verfallen ist weil nur durch ihn die komfortablen Stühle geschaffen wurden, auf den sich Macht und Geld scheffeln lässt? Aus dem Überwachungs- und Polizeiapparat, der aktuell nach Lust und Laune Studentinnen aus der Gegendemo die Nase mit Schlagstock zerknüppelt und im Mannschaftswagen darüber kichert?
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>Das Land ist kaputt - sorry dass ich das so deutlich und bewusst verallgemeinernd sage. Da ist nichts zu holen Richtung Aufbegehr und Umsturz.
Russland wird in Kürze noch viel kaputter sein. Armut, Hunger, Arbeitslosigkeit hauen mehr rein als Propaganda. Heimkehrer von der Front werden mit ihren Berichten die Stimmung auch nicht gerade positiv beeinflussen. Und das bricht über eine Bevölkerung herein, die bis vor zwei Wochen (zumindest in urbanen Regionen) einen ziemlich hohen Lebensstandard genossen hat - ein Riesenunterschied zu Nordkorea beispielsweise.
Dass daraus eine Revolution entsteht, ist natürlich nicht beschlossene Sache. Aber möglich ist das allemal. Und dass die Regierung Angst vor so einem Pulverfass hat, zeigen die jüngsten Gesetzesverschärfungen in Russland eindrucksvoll. Sowas macht man nicht, wenn man sich unangefochten sicher im Sattel fühlt.