Thema:
Re:Was passiert nun bei einem Brennstoff-Embargo flat
Autor: Nostra8
Datum:07.03.22 12:34
Antwort auf:Was passiert nun bei einem Brennstoff-Embargo von Rocco

>Aus Russland beziehen wir derzeit immens viel Erdöl, Erdgas, Kohle, Stahl und ich meine außerhalb Deutschlands auch Uran. Die Aussagen von Habeck/Baerbock zu einem Importstopp schwanken zwischen "bis zum nächsten Winter sind wir safe" und "der soziale Frieden ist in Gefahr.
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>Der Bürger scheint 2022 von einem Gas-Embargo nicht betroffen zu sein, d.h. Heizen/Kochen/Warmwasser kann aus aktuellen Speichern bedient werden. Die kommenden/jetzt aktuellen Importe werden aber immens teuer, d.h. hier müsste der Staat oder die EU im Verbund massiv subventionieren, damit Endverbraucherpreise bezahlbar bleiben.


Zumindest Deutschland hat hier doch noch einen großen Hebel, da der Hauptteil des Endverbraucherpreises doch aus Steuern besteht.

Vielleicht ist aktuell aber auch ein guter Zeitpunkt über den Verbrauch und die Besteuerung von Lebenswichtigen Rohstoffen zu sprechen. Das wir hier eine massive solziale Schieflage haben, ist ja leider auch nichts neues.

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>Bei der Industrie ist mir nicht klar ob sie SOFORT betroffen wären, oder ebenfalls noch eine zeitlang auf bestehende Reserven zurückgreifen können - ich befürchte das ist aber nicht der Fall. Mir ist in dem Zusammenhang nicht klar, ob die hiesigen stillzulegenden Atom-Meiler oder Kohleabbau-Regionen auf die Schnelle temporär reaktiviert werden können oder Alternativen anderswo unkompliziert herangeschafft werden können.
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>Die USA will uns z.B. Flüssiggas verkaufen, dafür brauchen wir offenkundig noch ein entsprechendes Terminal, um das verschiffte Gas zu dekomprimieren. Wie schnell ist das gebaut und in Betrieb bzw an unsere Infrastruktur angebunden? Geht das innerhalb 6-9-Monaten? Wieviel Russland-Schwund bei einem Embargo läßt sich hier überhaupt auffangen?
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>Ich finde hier besteht derzeit keine klare Kommunikation seitens der Regierung. Das muss man doch relativ einfach in Zahlen ausdrücken können was bei einem Embargo passiert, wieviel % man in welchem Bereich direkt oder in ein paar Monaten ausgleichen kann, wer wann in welchen Energiebereichen wie betroffen ist, etcpp. Die Gegenrechnung wäre auch interessant. Wie lange kann Russland sich einen Krieg leisten, wenn die paar hundert Millionen EU-Dollars pro Tag(!) wegfallen?


Naja, man sollte meinen, dass es auch kein Problem ist, nach ein paar Monaten in einer weltweiten Epedemie die Zahlen rund um eben diese sauber aufbereitet und pünktlich vorliegen zu haben.

Ich denke wir vereinfachen massiv und vergessen wohl auch, dass mittlerweile alles irgendwie ein großer Knäuel ist in dem eben alles mit allem in Verbindung steht oder sich teilweise direkt betrifft oder abhängig ist.

Für mich wirken die beteiligten Spitzenpolitiker konsequent, gebildet und auch fachlich tief in den Themen drin. Aus diesem Grund bin ich doch optimistisch, dass hier im Hintergrund wahnsinnig hart und auch smart an genau solchen Fragen gearbeitet wird.
Ich gehe fest davon aus, dass wir früh genug Bescheid gesagt bekommen, wenn es denn wirklich etwas konkretes zu berichten geben sollte. Aktuell gibt es wohl einfach noch viel zu viele Fragezeichen, da die Vorgänger solche Szenarien wohl einfach nicht gut vorbereitet haben.

Wie sich aber schlechte oder gar falsche Kommunikation auf die Bevölkerung ausübt, lernen wir ja seit 2020 live.


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