Thema:
einfache Antworten auf komplexe Fragen flat
Autor: dixip
Datum:05.03.22 10:01
Antwort auf:Warum wird die Aufrüstung gefeiert? von Matze

Wir sehen in der Tagesschau in einer Tour weinende Kinder und bekommen fast ausschließlich hochemotionalisierte Berichte über den Krieg ->
Menschen im Bunker, zerstöre Wohnhäuser, alarmierte Atomraketen, brennende AKWs,...

Kurz: Den Menschen wird Angst gemacht (nicht unbedingt mit diesem Ziel, so ist einfach heute die Berichterstattung: Emotionen, Personalisierung, Vereinfachung, Polarisierung,... Ich finde selbst hochseriöse Sendungen wie Tagesschau und heute in diesem Krieg aktuell nicht mehr besonders gut, schau eher Phoenix Runde oder höre den Podcast "Strategien und Streitkräfte").

Bei uns weinen die Kinder dann auch, Erwachsene und vernünftige Menschen haben Angst vor einem Atomschlag oder glauben sofrt zu 100% den ersten Meldungen der Ukraine über einen Angriff der Russen auf das größte AKW in Form einer Art Anschlag auf das AKW.

Und dann setzt eben der mittlerweile übliche Mechanismus ein. Medien machen auch Druck. Politik reagiert. Und in Deutschland gerne mit Geld, siehe Finanzkrise, siehe Corona-Krise, da werden die 100Mrd.Pakete nur so rausgehauen. Ein 10Mrd-Paket würde auch geradezu lächerlich wirken. Und das Volk applaudiert: schau dir die tollen Politiker an, die tun was. Die nicht wehrfähige Bundeswehr kriegt jetzt 100Mrd und morgen ist alles super.

Und natürlich müssen wir Putin ganz dringend aufhalten, bevor der unsere Kinder auffrisst. Gegen die Aktionen des Westens zu sein ist fast so schlimm wie gegen die Impfpflicht zu sein. Gegen Waffenlieferungen in ein Kriegsgebiet zu sein, eine eigentlich klare linke Position, ist jetzt etwa so, als ob man selbst Bomben auf die Ukraine wirft.

Der Applaus wird schon weniger werden, wenn die Problemlösung dadurch nicht gelingt. Siehe durchaus auch das Thema Flüchtlingskrise 2015, wo der Jubel über die unkontrollierte Flüchtlingsbewegung auch nur einige Wochen anhielt und dann doch die Bewertung der nackten Fakten statt nur der emotionale Blick auf das vorhandene Leid zunahm.


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