Thema:
Re:Zusammenfassung der Vorgeschichte in der Ostukraine? flat
Autor: Xtant
Datum:28.02.22 22:20
Antwort auf:Re:Zusammenfassung der Vorgeschichte in der Ostukraine? von Aufklaerer

>Ohne damit irgendwelche von Russland Aktionen zu rechtfertigen: Was ist denn an exakt dieser Meldung dran? Das wäre ja schon eine ziemliche Diskriminierung (wie gesagt, ohne dass das irgendwelche Militäraktionen rechtfertigen würde).

Und schon bist du reingefallen...

Ja, das Gesetz gibt es exakt so tatsächlich. Dazu muss man sagen, dass die Ukrainische Sprache von den Kommunisten stark unterdrückt wurde, weit bis in die 1980er hinein. D.h. auch Angehörige der ukrainischen Mehrheit sprechen, so sie denn jenseits der 40 sind, in weiten Bereichen des Landes tendenziell eher Russisch.

1991 erfolgte dann ein - IMO verständliches - radikales Umschwenken auf "nur noch Ukrainisch". 2012 kam dann ein Gesetz, das es *ermöglichte*, in Provinzen/Regionen mit mehr als 10% Anteil der Bevölkerungsgruppe die jeweilige Sprache zur (zusätzlichen) Amtssprache zu machen. Was das zur Folge hatte, kann man sich denken.

2018 wurde das Gesetz kassiert, 2019 dann obiges eingeführt. Es dient seither tatsächlich dazu, einer übermäßigen Russifizierung entgegenzuwirken. der Artikel verdreht also komplett die Umstände.

Bis auf die jüngere Generation im wirklich westlich geprägten Westen des Landes kann eh jeder Russisch. Zudem sind sich Ukrainisch und Russisch auf eine Weise ähnlich, die etwa auf dem Level von Spanisch/Portugiesisch liegen soll.

Ja, es mag "diskriminierende" Konstellationen geben, dass etwa jemand aus der russischen Minderheit ohne Ukrainisch-Kenntnisse gewisse Berufe nicht mehr ausüben kann.

Aber, und das ist doch der entscheidende Punkt, das Gesetz unterdrückt, gerade im privaten Bereich, in keinster Weise den Gebrauch der russischen Sprache. Es soll eben die Ukrainische fördern.

Insofern ist der Artikel tatsächlich billigste Propaganda.


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