Thema:
Gefällt mir nicht flat
Autor: Xtant
Datum:28.02.22 15:36
Antwort auf:"Meine Generation versteht nichts von Machtpolitik" von HomiSite

Puh, natürlich muss die gute Frau Franke nicht selbst in den Krieg gezogen sein, um als Sicherheitsexpertin durchzuegehen.

Aber das hat IMO schon ein bisserl arg was von mit dem Finger auf andere zeigen und sie mit einem "Ätschibätsch, ich habs ja immer gesagt" bloßstellen. Dabei ist sie doch selbst eine von den Millennials, die extrem davon profitieren, in stabilen Zeiten aufgewachsen zu sein.

Dann im Nachhinein so zu tun, als hätte man was verschlafen - nein nein.

Ich war 90 bis 92 als Z2 bei der Bundeswehr und rein zufällig bei einer jener Kompanien, die so mit das erste Mal überhaupt in der Geschichte der Bundeswehr den Mrschbefehl für einen Auslandseinsatz bekommen haben - für einen echten Krieg! (erster Golfkrieg)

Da war die DDR noch nicht lange Geschichte, Perestroika auch noch nicht so lange Alltag und die Ausrüstung trotzdem schon damals komplett unzureichend - sowohl quantitativ als auch qualitativ. Und gleichzeitig haben wir MAN 5-Tonner quer durch die Republik geschippert, um sie den Amis zu übergeben. Die haben sich danach die Finger geschleckt, weil ihre eigenen Dinger in der Wüste nix getaugt haben.

Was ich sagen will: Ich hab jedes Jahr genossen, in denen das Militär in Deutschland kaum eine Rolle spielte und auch deswegen mehr Geld für anderes da war. Da hat so ziemlich jeder auf die ein oder andere Weise davon profitiert.

Und jetzt kommt da eine Schlaubergerin daher und schimpft auf ihre eigene Generation, weil sie sich an den Frieden gewöhnt hat?

Abschreckungspolitik war (IMO) etwas Furchtbares. Und "nur" weil da jetzt gerade ein Irrer wütet, muss man nicht so tun, als wäre es ein riesiger Fehler gewesen, das in den letzten Jahrzehnten etwas schleifen zu lassen.


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