Thema:
Re:USA erwarten inszenierten Zwischenfall flat
Autor: Kilian
Datum:18.02.22 11:43
Antwort auf:Re:USA erwarten inszenierten Zwischenfall von ChRoM

>Die USA legen natürlich nicht offen, was sie wissen. Sie kommunizieren, was ihren Interessen dient. Das nennt sich nicht Transparenz, sondern Propaganda.

Da hast du natürlich recht…

>Außer ihre Glaubwürdigkeit. Nachdem die für Mittwoch angekündigte Invasion nicht stattgefunden hat, wird sie jetzt für die nächsten Tage vorhergesagt. Dieser andauernde Alarmismus läuft sich irgendwann aber auch mal tot.

…und hier hast du IMHO unrecht. Die Amis machen das, um Putin seine Optionen zu nehmen. Wenn sie öffentlichkeitswirksam solche Dinge ankündigen, bringen sie vor allem Putin in Zugzwang. Ein inszenierter Vorfall würde dann auch innenpolitisch sehr riskant sein. Und dass „Termine“ ohne tatsächlichen Zwischenfall verstreichen (bspw. der ominöse Mittwoch) führt zu Irritationen innerhalb des russischen Apparates (der bei weitem nicht so schlank und straff organisiert ist wie man es bei einer Quasi-Diktatur annehmen könnte), was Putin weitere Schwierigkeiten bereitet.

Und: Es ist ein großer Irrtum zu glauben, dass etwas, vor dem man gewarnt hat, sowieso (auch ohne Warnung) nickt eingetreten wäre. (Das kennen wir doch eigentlich zur Genüge von den Maßnahmen zu Corona). Siehe auch:

Im Gegensatz zur selbsterfüllenden Prophezeiung steht die selbstzerstörende Prophezeiung (engl. self-defeating prophecy). Eine solche Prophezeiung löst Reaktionen aus, die zur Folge haben, dass sie gerade nicht in Erfüllung geht.

[http://de.wikipedia.org/wiki/Selbsterfüllende_Prophezeiung]

>Ich glaub ja langsam, dass Putin den Westen trollt. Er lässt seine Panzer im Kreis fahren, versetzt Washington, Medien und Börsen damit in helle Aufregung und amüsiert sich bei einem Gläschen Vodka köstlich über sowas:

Da dürfte sich Putin freuen, dass du ihm und seinen Schergen seine vorgebliche Gelassenheit abnimmst. Ich denke, das Gegenteil ist der Fall: Er ist innenpolitisch stark unter Druck, weil sein Kalkül, mit einem Truppenaufmarsch den Westen in Panik zu versetzen und Zugeständnisse abzuringen, nicht aufzugehen droht. Jetzt hat er seine Truppen vor der Ukraine stehen, ohne zu wissen, was er tun soll, weil ihm sowohl ein einmarsch als auch ein Rückzug ohne Ergebnisse innenpolitisch schweren Schaden zufügen wird.


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