Thema:
Re:EZB weiterhin im Schnarchmodus flat
Autor: Mainzelmännchen
Datum:03.02.22 17:04
Antwort auf:Re:EZB weiterhin im Schnarchmodus von Matze


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>Ich bin überzeugt, dass nicht die Geldmenge das Problem verursacht. Und ziemlich sicher, dass es im Laufe des Jahres eine Entlastung geben wird.


Den ersten Satz gehe ich komplett mit: Die EZB hat wenig Einflussmöglichkeiten, weil die Inflation eben v.a. energie- und frachtgetrieben ist.

Den zweiten Satz sehe ich komplett anders: Energie und Fracht bestimmen weit mehr als nur die Heizkosten oder Benzinpreise. Absolut jedes Produkt verursacht in der Herstellung Energie- und Frachtkosten. Das eine Produkt mehr, das andere weniger. Die Unternehmen sind gerade weltweit mit massiv steigenden Herstellkosten ihrer Produkte konfrontiert. Insb. börsennotierte Unternehmen können es sich - hoch lebe der Kapitalismus - gar nicht leisten, diese Kosten einfach zu schlucken und einen Ausblick an die Kapitalmärkte zu geben, der (deutlich) unter Vorjahresergebnis liegt. Es wird also versucht, die Preissteigerungen auf die Kunden zu überwälzen (siehe z.B. IKEA: 9% Preissteigerung).

Also nein: Ich sehe überhaupt nicht, wie die Inflation so schnell wieder weg gehen soll. Und nicht zu vergessen: Selbst wenn wir 2023 oder 2024 wieder im Bereich 2 bis 3% Inflation sehen, dann haben wir trotzdem ein deutlich höheres Basisniveau der Preise erreicht. Ich sehe auch nicht, dass die Lohnentwicklung da wird mithalten können. Ergo: Reallohnverlust.


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