Thema:
Liebhaber vs. Sammler vs. Konsument flat
Autor: dixip
Datum:30.01.22 13:55
Antwort auf:Ich kaufe weiterhin "Scheiben" von thestraightedge

Ist ja immer ein gewaltiger Unterschied, wie man selber tickt, als einfacher Konsument, der etwas grad einmal hören, gucken, spielen will oder beschäftige ich mich damit intensiver, genieße und zelebriere ich da etwas. Sammler ist dann noch mal ne andere Nummer.

Bei Musik bin ich reiner Konsument, meist sogar ausschließlich nebenbei. Von daher brauche ich keine CDs mehr (Reste vorhanden), nicht mal ne MP3-Sammlung (alte Dateien noch vorhanden), sondern mir reichen Youtube, Prime Music und Radio.

Im Bereich Film/TV bin ich primär Konsument, freue mich aber, auf ein paar wichtige Dinge ständig Zugriff zu haben, also dann etwas Liebhaber. Da darf es also ein kostenpflichtiger Dienst sein, der schon etwas mehr bringt, und da verirren sich auch digitale gekaufte Sachen mit ins Haus. Klassische Medien hab ich aber (mit 3  Ausnahmen, die noch als Regaldeko bleiben dürfen) aussortiert.

Games ist dann der dicke Block. Liebhaber und Sammler.
Wie wichtig mir Retail-Spiele sind, hab ich jetzt beim Generationswechsel gemerkt. Ich hab XB1-Spiele fast 4 Jahre lang mit großer Zufriedenheit nach dem Durchspielen direkt verkauft (mit 4-5 Ausnahmen). Jetzt gefällt mir das leere Regal einfach nicht. Das sorgt für Unruhe, dass ich diverse ewig gespielte Sachen hier nicht stehen habe (digitaler Zugriff teilweise vorhanden, teils auf Xbox + Steam-Kauf). Also wird grad nachgekauft bzw. erneut gekauft.

Damit bin ich auch Zielgruppe für den ganzen Limited-Run-Quatsch, dessen Geschäftskonzept natürlich auch auf Film und Musik übertragbar ist. Überteuerte Editions für Sammler und Liebhaber. Von daher: JA! Es wird noch sehr lange oder immer Krempel für diese Zielgruppen geben.


>Ich kenne das Verhalten selbst zu Amiga-Copyparty-Zeiten. Da gabs kaum ein Spiel, in welches man sich reingekrallt hat. Das gleiche Verhalten beobachte ich bei der Gamepass-Kundschaft, auch wenn das hier anders aussehen mag. Viele scheinen das Konsumverhalten mit diesen Services komplett zu ändern, und auf Fast Forward zu stellen.

Ich finde den Vergleich sehr passend. Ich kenne auch die Amiga-Zeiten und weiß, welche negativen Auswirkungen das auch auf das Spielverhalten hatte. Irgendwann gesellte sich ein SNES zum Amiga und da wurde sich ganz anders mit den erst mal nur 3 Spielen auseinandergesetzt als bei den wöchentlich neu kopierten Diskboxen.

Bei GamePass versuche ich die Balance hinzubekommen, überhaupt nur interessante Spiele zu starten und dann sehr schnell die Reißleine zu ziehen, wenn was nicht passt, um dann für die vorhandenen Hits genug Zeit und Muße mitzubringen. Ein paar auch subjektive Highlights werden so durchrutschen, bis jetzt bin ich mit der Überraschungshit-Quote meiner GamePass-Nutzung aber auch zufrieden.


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