Thema:
Re:Fucker Carlson of a bitch flat
Autor: Fox
Datum:30.01.22 08:07
Antwort auf:Re:Fucker Carlson of a bitch von Atlan

>Vollkommen unabhängig vom gefährlichen und ekelhaften Demagogen Tucker Carlson (das Video will ich gar nicht sehen):
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>Jetzt stell dir mal vor, es gäbe die Sowjetunion noch oder ein ähnliches gegen die USA gerichtetes Bündnis, das unter einem russischen Imperium die Welt dominieren würde. Und ganz Südamerika wäre bereits Teil davon. Und nun stünde auch noch Mexiko als weiterer Mitgliedsstaat zur Diskussion. Da bräuchtest du nicht mal bis drei zählen, bis die USA drohend Truppen an ihrer Grenze zu Mexiko aufziehen und sagen würden "Es reicht, gebt uns bitte Zusicherung, dass wenigstens keiner unserer Nachbarn in euer Militärbündnis aufgenommen wird, sonst werden wir... reagieren!". Wären sie deswegen dann der Aggressor in der ganzen Affäre, der einfach grundlos Mexiko angreifen will, auch wenn man sie nicht weiter einzingeln und damit provozieren würde?
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>Und als Reality Check: Ich sag nur Kubakrise. Oder sämtliche mehr oder weniger offenen Interventionen in Lateinamerika bis heute. Da muss sich ein Land nicht mal gegen die USA richten, es reicht schon, wenn sie sich wirtschaftlich nicht vollkommen dem Imperium unterordnen wollen, um dessen Knute blutig zu spüren.
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>"Russland reagiert gereizt und könnte gefährlich werden, weil wir uns immer mehr an seine Grenze ausdehnen und dort ständig gigantische Militärmanöver abhalten, also müssen wir schnell noch mehr Truppen an seine Grenze ziehen, weil es gereizt ist und gefährlich werden könnte! Scheiß russischer Aggressor!"
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>Was soll denn Russland proaktiv mit einer mühsam eroberten Ukraine und anschließendem jahrzehntelangem, von den USA unterstützten Partisanenkrieg? (Und einem möglichen Weltkrieg! Militärbudget Nato vs. Russland 1000:60 Mrd.) Ernsthaft? Was hätte es davon? Das Riesenreich lässt sich ja so schon kaum zusammenhalten. Der Westen hingegen sieht in Russland aber sehr wohl viele wertvolle Ressourcen, an denen man zumindest gerne mit einer prowestlichen Regierung in Moskau Anteil hätte. Und den genau so zwielichtigen rechtsnationalen Regierungen in Osteuropa ist ein Bedrohungsszenario durch einen äußeren Feind im Osten auch immer gelegen zum inneren Zusammenscheißen ihrer Nationen. Die haben da nicht umsonst Hakenkreuze an ihren Uniformen. Und dann ist da noch der militärisch-industrielle Komplex, bei dem jetzt auch schon wieder die Kassen klingeln.
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>Es ist einfach nur bizarr, was wir hier gerade wieder politisch-medial erleben. Und Spiegel Online zitiert täglich absolut kritiklos US-Geheimdienste und NATO-Mitarbeiter wie vollkommen neutrale Quellen, die einfach nur altruistisch den objektiven Sachstand melden. Während jede Antwort aus russischen Kreisen mit einem diabolisch grinsenden Putin als Artikelbild versehen wird und plötzlich jeder zweite Satz des Artikels ein kritisches "angeblich" oder "behaupten" enthält (was ja auch korrekt so ist! Aber eben immer nur beim Feind gemacht wird, nicht bei der eigenen Seite). Ein unfassbares journalistisches Versagen. Denn uns selbst zu hinterfragen, würde ja dem Feind in die Hände spielen... Sowas kannte man bis vor einigen Jahren nur aus amerikanischen Medien vor jedem neuen Waffengang.
>Steckt Absicht oder ne Verschwörung dahinter? Nö, natürlich nicht. Es ist einfach das Resultat von fortschreitendem Kahlschlag in den Redaktionsstuben und Trimmen auf Profitorientierung bei gleichzeit stattfindender Erhöhung der PR-Kapazitäten militärischer Interessenkreise.
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>Ob ein Land nach innen gerichtet eine Demokratie oder eine Diktatur ist, spielt bei geopolitischen Vorgängen übrigens NULL Rolle. Auch dass Putin ein eiskalter Autokrat ist, dem ich nicht mal den Dreck unter meinen Fußnägeln gönnen würde, spielt bei sowas keinerlei Rolle. Ich bin auch kein Saddam-Verteidiger und Diktatoren-Freund, wenn ich sage, dass Menschenrechte für die USA nicht der tatsächliche Grund sind, den Irak anzugreifen und die USA im Kriegsfall im Unrecht und der Täter sind. Und ein Hinweis darauf, dass die USA bis heute Diktaturen fördern, sofern sie pro-amerikanisch sind, während sie linke Demokratiebewegungen blutig zu unterdrücken helfen usw., wenn sie darin eigene wirtschaftliche oder geostrategische Nachteile sehen, ist kein Whataboutismus sondern das Aufzeigen von Doppelstandards und das Enttarnen vorgeschobener Kriegsgründe.
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>"Is a totalitarian regime" war auf geostrategischer Ebene noch nie ein Grund für irgendwas. Solche Begründungen sind immer nur PR, um der eigenen Bevölkerung militärische Absichten schmackhaft zu machen, denen sie sonst eigentlich eher ablehnend gegenüberstehen würde, wenn man ihnen die Wahrheit sagen würde: Es geht um Ressourcen und Einflussbereiche, um Geld und Macht. Und unsere Seite soll weiterhin bedinungslos alles dominieren, deswegen tun wir, was wir tun. Nicht weil Russland oder China nach innen so böse sind. Die könnten dort Kinder essen, es würde uns auf realpolitischer Ebene nicht jucken, bis auf ein gelegentlicher kritischer Beitrag im Spätprogramm, so lange eine "Freundschaft" mit ihnen finanzielle oder machtpolitische Vorteile hätte.


Danke dir für deinen ausführlichen Text, offenbar hat dich meine einseitig westliche Sicht grad getriggert. :)
Mir ist schon klar, dass alle Staaten kleine Hurensöhne sind und da niemand jemandem was schenkt.

Ich habe die Sache mit der Krim aber bereits schockierend gefunden aber offenbar ist auch das ein ganz normaler Vorgang, wie ich weiter unten las.

Bestimmt gibt es auch eine fröhliche Erklärung, warum man mit BUKs auf Zivilflugzeuge schiesst. Also nichts für ungut mit dem Aggressor Russland.

Mir gefällt auch einfach der Zeitpunkt nicht, Russland hätte mit seiner Friedensabsicht zumindest warten können, bis Fucker Corona einigermassen vom Tisch ist, so dass man sich medial nur auf eine Akopalüze konzentrieren muss.


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