Thema:
Re:Gibt es denn wirklich vergleichbare Versuche? flat
Autor: Nostra8
Datum:17.01.22 16:04
Antwort auf:Re:Gibt es denn wirklich vergleichbare Versuche? von Kilian

>>Beim Weed aber, da sollen auf einmal Maßstäbe gelten die von keinem der aktuell verfügbaren Stoffe auch nur im geringsten eingehalten werden könnte.
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>Mir geht’s vor allem darum, ob man heutzutage wirklich noch ein weiteres Suchtmittel legalisieren sollte, angesichts der negativen Folgewirkungen, die das nicht nur haben kann, sondern haben wird. Klar sind auch positive Auswirkungen möglich, aber ob die die negativen überwiegen, ist schwer zu beurteilen. (Die Erfahrungen in Holland oder jetzt Kalifornien lassen das nicht gerade vermuten.)


Ich habe doch angeführt, warum ich den Vergleich von Holland und Kalifornien eher schlecht finde. Keine konsequente und umfassende Legalisierung, "nur" einen eigenen Weg. Mir ist daher nicht ganz klar, dass du dir hier nur die negativen Seiten raussuchst und ins Feld führst.

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>Ein Vergleich mit Alkohol oder Tabak ist IMHO Quatsch, weil diese Dinge in unserem Kulturkreis schon lange legal sind. Und: Nur weil es etablierte, legale Suchtmittel gibt (deren negative Auswirkungen die positiven weit überwiegen), heißt das nicht, dass deswegen ein weiteres Suchtmittel legalisiert werden muss, nach dem Motto „wir wollen aber auch dürfen“. (Genauso gut könnte man dann auch Einschränkungen für Alkohol und Tabak diskutieren.)


Nur weil wir uns schon länger (zumindest legal) einen reinsaufen und dabei gerne rauchen, haben Alkohol und Tabak für mich keinerlei Sonderrechte (die sie für mich haben, da legal).
Würde man konserquente Politik verfolgen, wären Alkohol und Tabak schon deutlich länger verboten und auch deutlich härter bestraft. Aber genau in diesem Punkt unterscheiden wir uns wohl. Mein weg ist: Entweder alle gleich und richtig oder eben keiner, ohne Ausnahme.
Prohibition funktioniert nicht, hat es nie und wird es auch nie. Das Ergebnis vom "War on Drugs" ist IMO auf der gleichen Stufe wie der "War on Terror".

Man kämpft gegen Windmühlen und bombardiert primär eigene und hausgemachte Probleme, anstatt sich den Problemen zu stellen und den langen, aber ehrlicheren Weg zu gehen. Damit meine ich übrigens ein funktionierendes System im Bereich Suchtberatung, Hilfe für Leute die es aufgeben wollen und einfacheren Zugang zur psychologischen Betreuung/Beratung.

Egal wie... ein ehrliches "ist doch alle prima" zur aktuellen Drogenpolitik gibt es für mich nur noch auf dem leicht angesoffenem Dorfstammtisch der CSU


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