Thema:
Re:Eurobonds flat
Autor: dixip
Datum:28.12.21 08:40
Antwort auf:Re:Eurobonds von K!M

>Es gäbe dann langfristig nur einen Schulden Topf und nur einen Schuldner: Europa.

Aber unterschiedliche Vorstellungen, wieviel und für welche Zwecke Schulden gemacht werden. Der eine prasst es raus, auch für reine Konsumthemen ("hey, machen wir doch ne Fußball-WM und bauen für 15 Mrd. neue Stadien...") oder Sozialleistungen ("Rente mit 52..."), die anderen sind supersparsam und versuchen, Schulden primär für Zukunftsinvestitionen aufzunehmen (Klimawandel, Infrastruktur etc.).

Es besteht also eher ein Anreiz, dass auch die Sparsamen mehr Geld ausgeben, damit sie vom Gesamtbudget eben auch mehr für ihre Interessen haben. Ist so ein wenig wie öffentliche Haushalte, die noch schnell zum Jahresende das Geld raushauen, damit ja nicht das Budget reduziert wird.


>Und Arbeitnehmer werden nicht per se getroffen, es gibt Branchen und Tarife, da gibt es automatisch eine jährliche Erhöhung um mit der Inflation schritt zuhalten. Keiner Gewerkschaft anzugehören wird ja nicht erzwungen. Und aussertarifliche Arbeitsverträge kann man frei verhandeln.

Es gibt eben auch genug Branchen und Arbeitsverträge, wo sich halt einfach gar nichts tut und wo Mitarbeiter auch selten in der Position sind, einfach so mehr Geld durchzusetzen, meist verdienen die eh nicht so toll.

Und auch wenn denn überall die Inflation ausgeglichen werden würde, so gibt es idR doch 2 Varianten, wie das passiert: zu langsam, zu spät und nicht in vollem Umfang, z.B. bei den staatlichen Faktoren wie Hartz IV.
Oder etwas verspätet dafür aber gleich mit ordentlich Aufschlag, was zumindest das Potenzial hat, diese ominöse Lohn-Preis-Spirale in Gang zu setzen, von denen die klassische liberale Okönonmie dann ausgeht (und deren Mechanismen zumindest mittelfristig für die Gesamtwirtschaft auch greifen sollten). Diesen Aufschlag würde ich bei der Rente vermuten, auch wenn die Rentner-Partei CDU jetzt nicht mehr entscheidet, und natürlich bei den starken Gewerkschaften.

Wer keinen Besitz hat, der mit der Inflation auch steigt (Aktien, Immobilien,...), der muss halt hoffen, dass seine Einnahmen der Inflation angepasst werden, ansonsten hat man weniger Geld in der Tasche.
Klassische Anlageformen wie Sparbuch/Tagesgeld, Lebensversicherungen etc. verlieren auch massiv an Wert.
Bei Inflationsraten von 5%+ oder gar mal über 10% kann das doch schon massiv sein, was da im Monat im Portemonnaie fehlt.



>Inflation ist notwendig in unserem System.

Bist Du eher gegen das System von Zinsen (insbesondere Zinseszinsen)?
Warum ja zur Inflation und nein zu Zinsen, falls das so ist!??


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