Thema:
Re:Rauchen finde ich seit jeher Scheisse flat
Autor: Droog
Datum:22.12.21 16:05
Antwort auf:Re:Rauchen finde ich seit jeher Scheisse von Zeke2000

>>>>und imo sind Leute die Zigaretten rauchen einfach nur Dumm. Wie kann man Geld für etwas ausgeben, was der Gesundheit sowie dem Geldbeutel schadet? Ich gehe mal meinen Schirm holen, der Shitstorm wird wahrscheinlich heftig sein :)
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>>>Also, einerseits sehe ich das genau so wie du, obwohl ich selbst Raucher bin und es einfach nicht schaffe aufzuhören, doch andererseits geht es lediglich darum, wo man seine Grenze zieht.
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>>>Alkohol ist auch ungesund oder mehr als xy Gramm Zucker pro Tag. Oder zu lange duschen usw. Macht man das trotzdem, ist man ja im Prinzip ähnlich dumm. Ohne jetzt alle Möglichkeiten aufzuzählen, sag ich mal: Willkommen im Klub! :D
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>>Hier gibt es einen entscheidenden Unterschied. Mit Rauchen belästige ich automatisch mein Umwelt. Wenn ich eine halbe KG Zucker täglich futtere oder täglich 2 Liter Wodka trinke schade ich in erster Linie nur mir selbst. Genau dieser Aspekt wird von den Rauchern ausgeblendet und es kommen dann abstruse vergleiche. Ich kann jedes nach so ausgefallene Hobby verstehe. Es erfüllt in irgendeiner weise den Bedürfnisse eines Persons. Bei Rauchen kann ich das Absolut nicht verstehen. Den von Natur aus hat kein Mensch das Bedürfnis irgendein Rauch in sich zu ziehen.
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>Das setzt ja voraus, dass man andere Leute vollqualmt, was natürlich bei vielen der Fall ist, aber nicht bei allen. Trotzdem ist auch in dem Fall die Frage, wo man die Grenze zieht. Auto fahren schadet der Umwelt, Fleisch im Supermarkt kaufen auch, Plastik nutzen und und und. Dass du solche Vergleiche als abstrus empfindest, liegt nur an gesellschaftlichen Normen. Ebenso warum du es verstehst, wenn Leute Alkohol trinken, aber beim Rauchen kannst du es nicht nachvollziehen. Alkohol ist wahnsinnig underrated, was Gefahren und Auswirkungen angeht. Sei es durch Sucht oder auch indirekt Schlägereien, Provokationen/Agressionen usw.
>Da zu diskutieren bringt aber auch nicht viel. Ich sehe das nicht so, weil ich rauche, ich sehe das so, weil ich sehr, sehr vieles in unseretr Gesellschaft als unglaublich heuchlerisch empfinde. Das hat mit dem Thema Rauchen aber überhaupt nichts mehr zu tun.
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>>>So ist es mMn. mit fast allen Dingen. Es sind die unterschiedlichen Grenzen, die jeder für sich zieht.
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>>>Dazu kommt der größte Faktor -> die Sucht.
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>>Ja aber genau das ist doch das Problem. Ein Person mit Grips muss doch soweit einen Weitsicht haben zu sagen, wenn ich mit Rauchen anfange werde ich womöglich süchtig davon. Ich fange ja auch nicht mit Heroin an um hinterher zu sagen, ja ist halt Sucht.
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>Also ich habe z.B. schon mit 14 angefangen zu rauchen und zwar um dazu zu gehören und "cool" zu sein. Meine Mutter war Raucherin und alleinerziehend. Grips spielt da eher keine Rolle. Vor härteren Drogen hatte ich immer riesigen Respekt, da ich entsprechend darüber aufgeklärt wurde. Es war also eher eine Frage der Generation und dem Umfeld. Und wie schon gesagt, wenn du bei einem Autounfall stirbst, dann bist du laut deiner Argumentation halt "selber Schuld" und dumm. Ich mein du kennst die Gefahr oder? Man kann immerhin auch Fahrrad, Bahn oder so fahren. Oder sich `nen Job in der Nähe suchen. Eigene Grenzen halt.
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>Allerdings würde ich sehr gerne aufhören zu rauchen. Schon seit langer Zeit. Nun ist es in meinem Fall aber z.B. so, dass ich seit Ewigkeiten an Depressionen leide und sobald ich ein paar Stunden nicht rauche (d.h. es fehlt das Glücksgefühl, woran sich mein Körper beim Befriedigen meiner Sucht gewöhnt hat), werde ich ich so unglaublich depressiv, das ist für mich kaum auszuhalten. Klar könnte ich es hinbekommen das auszuhalten, aber mir fehlt dann jedes mal die Energie dazu.
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>Dass soetwas wie rauchen rational gesehen "dumm" ist, sehe ich genau so. Aber man kann das nicht so einfach auf Menschen übertragen/pauschalisieren.



Bei mir ist das Dauer-Rauchen auch eher ein Symptom langfristiger Unzufriedenheit und Verbitterung. Nicht umsonst wird auch immer dann einem empfohlen mit dem rauchen aufzuhören, wenn man über einen längeren Zeitraum psychisch gefestigt ist. Ansonsten ist das vergebene Mühe.

Auch der Gesundheitsfaktor greift bei mir nicht, weil ich auch unabhängig vom rauchen mittlerweile neurologische bzw im bestenfalls psychosomatische Beschwerden in verschiedenen Bereichen habe, die die Lebensqualität entscheidend beeinträchtigen. So kann der nächste Schub ganz einfach dazu führen, dass mich der Nikotin-Dämon mit offenen Armen und "welcome home" empfängt.

Hinzu kommt, in der Familie, im Freundeskreis und auf der Arbeit bin ich zu 99% von langjährigen Rauchern umgeben .

Immerhin habe ich es aber geschafft, nicht mehr dann zu qualmen, wenn ich mich nicht gerade Gesellschaft befinde. Die Kippen bleiben im Spind auf der Arbeit, nach der Schicht ist Schicht. So wird das Pensum schon mal ordentlich reduziert.
Mehr als auf eine 30er Schachtel pro Woche komme ich nicht mehr.


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