Thema:
Re:Noob-Frage flat
Autor: _bla_
Datum:18.12.21 17:12
Antwort auf:Re:Noob-Frage von Telemesse


>Die Hauptprobleme resultieren doch aber einfach aus übermäßigem Konsum, ganz unabhängig von der Qualität des Rauschmittels. Wenn sich einer zweimal im Jahr einen Billo Glykol Wodka einflößt wird das sicherlich weniger Auswirkungen auf seine Gesundheit haben als wenn jemand sich regelmäßig feinsten Schottischen Single Malt rein pfeifft.

Sicher hat die Menge des Konsum auch einen Einfluss, aber sowas wie "zweimal im Jahr" ist halt einfach unrealistisch. Und auch mit dem feinsten Schottischen Single Malt bleibt es eben Alkohol. Der macht vielleicht etwas weniger Kopfschmerzen, aber die Leber macht er bei hohem Konsum genauso kaputt, wie der billige Wodka. Das ist bei vielen anderen Drogen durchaus anders. Die Schweiz hat bspw. gezeigt, das die selbst jahrelang Heroinabhängige einen guten gesundheitlichen Status haben können, bei medizinisch kontrollierten Abgabe von Heroin. Ohne die Folgen von Beschaffungskriminalität, ohne schwankende Dosis (und damit erhebliches Risiko für Überdosierungen) und Verunreinigungen hält sich selbst der gesundheitliche Schaden von Heroin im Rahmen. Bei vielen Drogen würde ein Großteil des Risiko verschwinden, wenn die Herstellung professionell und kontrolliert erfolgen würde.

>Im Endeffekt hängt alles von der Menge und Häufigkeit ab und das macht eben auch den Unterschied ob das Rauschmittel ein Genuß- oder ein Suchtmittel ist.

Es hängt aber eben auch ganz stark von den medizinischen Eigenschaften des Rauschmittels ab. Bei Alkohol und Nikotin ist es ganz klar, dass auch ein moderater Konsum, den man jetzt normalerweise nicht in Kategorien wie "Alkoholiker" oder "Kettenraucher" einsortieren würde, schon ziemlich häufig zu gesundheitlichen Problemen führt. Das liegt bei Alkohol auch einfach daran, wie Alkohol wirkt und das ein Rausch dort halt 100g reinen Alkohol und mehr erfordert, während bei vielen andere Drogen, viel viel geringere Wirkstoffmengen erforderlich sind und es häufig auch das Verhältnis zwischen wirksamer Dosis und tödlicher Dosis deutlich besser ist als bei Alkohol.


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