| Du kannst es schaffen, und Du wirst es nie bereuen |  |
Meine letzte Zigarette hab ich im Bahnhof Leipzig geraucht, 2003 oder so. Games Convention war gerade vorbei und die Partnerin zuhause meinte, sie hätte jetzt den Entschluss gefasst aufzuhören, und ob ich nicht mitmachen wollte. Hab die restlichen Kippen in den Müll geschmissen, bin heimgefahren und hab seitdem nie mehr Tabak geraucht. Am meisten hat mich diese Endgültigkeit geschreckt, dass man weiß, wie süchtig es macht, wie leicht man rückfällig wird und deshalb wird man nie mehr in seinem Leben eine Kippe in der Hand halten.
Die ersten zwei Wochen waren ätzend, danach kam noch ab und zu der Drang, in der Kneipe oder auf einer Party was in den Fingern zu haben. Das haben wir dann selten mal mit "Knaster-Hanf" gelöst, so ein Nikotin-freier Kräutertabak. Aber wirklich nicht oft, ich hab in zehn Jahren vielleicht zwei Packungen davon gekauft. Nach einem Jahr oder zwei war dann auch der Kopf komplett frei und heute denke ich, dass es mit die beste Entscheidung meines Lebens war, aufzuhören. Es macht dich einfach nur krank, und im Alter bereust du in zunehmender Frequenz die Dinge, die Du Deinem Körper angetan hast. Da willst Du nicht, dass diese Sucht dazugehört oder Du immer noch mit ihr kämpfst.
Es war allerdings auch bitter nötig aufzuhören damals, weil die Raucherei voll aus dem Ruder gelaufen war. Ich hatte bei der Maniac meine Kollegen gnadenlos niedergequalmt, hab beim Pendeln im Zug geraucht, hab mir (selten werdende) Flüge mit Raucherbereich gebucht. Zum Schluss bin ich um 11 Uhr zum ersten Mal zum Kiosk, um mir meine 2. Schachtel zu holen, bin in der Nacht zweimal aufgewacht, um dem Körper Nikotin nachzuliefern (natürlich gerne mal beim Rauchen im Bett eingenickt), und kam im Schnitt auf 60 Zigaretten pro Tag. Unhaltbar. Zum Glück muss ich diese Scheiße nicht mehr mitmachen.