Thema:
Re:Die EZB müsste aber was tun flat
Autor: DJ Wisdom
Datum:16.12.21 16:26
Antwort auf:Re:Die EZB müsste aber was tun von Boabdil

>>>Ich befürchte, dass es hier schnarchig weitergeht und die EZB das Ziel "EU-Staaten mit billigen Schulden versorgen" wichtiger erachtet wird, als die Inflation unter 2% zu halten. Da kann sich dann jeder warm anziehen: Reallohnverlust der Arbeitnehmer, verteuerte Lebenshaltungskosten, Immobilienerwerb oder Miete auf Rekordständen und Enteignung aller Sparer.
>>
>>Wobei man ja auch durchaus beides machen könnte: Also die EU Staaten weiter mit billigen Schulden zu versorgen, indem man deren Anleihen auch mit sehr geringer Verzinsung kauft, aber gleichzeitig aufhören auch Banken und Unternehmen mit sehr günstigen Zinsen zu versorgen.
>>
>
>Das wird wohl nicht funktionieren. Durch die Anleihenkäufe wird die Geldmenge erhöht, was wiederum Effekt auf die Inflation hat.
>
>>Abgesehen davon stellt sich halt die Frage, wie groß der Einfluss der Zinsen tatsächlich auf die Inflation
>>
>
>Nun, das könnte man wirklich nur dann gelten lassen, wenn es tatsächlich temporäre Effekte gibt. Wenn das allerdings dauerhaft ist, dann hat der Zins eine bedeutende Rolle bei der Inflationsbekämpfung. Übrigens auch ein sehr schönes Beispiel ist derzeit Erdogan, der entgegen der volkswirtschaftlichen Vernung niedrige Zinsen und sinkenden Inflation fordert.  
>
>>ist und ob es tatsächlich zu einem Reallohnverlust kommt. Gerade angesichts der ohnehin schon erfolgten Preisexplosion bei den Immobilien wäre es wahrscheinlich wünschenswert, wenn es hier zu einer gewissen Normalisierung der Preisverhältnisse kommt, indem Löhne und Preise für andere Güter ansteigen und wir kein großes Platzen einer Immobilienblase bekommen, sondern dort eine Bewegung seitwärts.
>>
>
>Dann kommen wir ggf. zum nächsten volkswirtschaftlichen Dilemma: Lohn-Preisspirale und eine in sich verstärkende Inflation.
>
>>Und Angebot und Nachfrage ist halt insgesamt auch wichtig. Da stellt sich schon die Frage, ob es in den nächsten Jahrzehnten nicht sehr viele Häuser gibt, die auf den Markt kommen, weil die Bewohner versterben oder ins Altenheim umziehen, aber gar nicht so viel Nachfrage zu den aktuellen Preisen.
>>
>
>Das halte ich durchaus für ein reelles Szenario. Allerdings sprechen wir dann von >=10 Jahren, bis das eintreffen kann.


Sehe ich null. Freie Immobilien werden aktuell überproportional stark von institutionellen Investoren gekauft, das Angebot wird zu einem Teil damit auch künstlich knapp gehalten. Das wird sich weiter verstärken...


----------------------
Gesendet mit M! v.2.7.0


< antworten >