Thema:
Re:Poll finds 89% in Japan back Kishida’s ban on new flat
Autor: Tobakaido
Datum:09.12.21 04:11
Antwort auf:Re:Poll finds 89% in Japan back Kishida’s ban on new von _bla_

>>(Ich bin auch nicht generell gegen Tourismus! Ich bin gegen Massentourismus und Übertourismus. Statt den Yen zu entwerten und massenweise Billigtouristen ins Land zu locken, hätte man besser auf Qualitätstourismus setzen sollen; weniger Einheiten, hohe Gewinnspanne statt umgekehrt
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>Ist das nicht etwas übertrieben? Frankreich hat bspw. rund 3mal so viele Touristen aus dem Ausland und das bei nur der Hälfte der Einwohner. Selbst Deutschland hat mehr Touristen aus dem Ausland als Japan.
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Übertrieben? Vielleicht, ist immer alles relativ. Aber ich wohne weder in Frankreich noch in Deutschland, von daher ist mir die Situation dort und der Umgang damit derzeit relativ egal. Davon mal abgesehen wurde auch da vor Covid bereits der Übertourismus an einigen Orten thematisiert und in Fällen wie Italien (Venedig!) sogar angegangen.

>Sehr großes Wachstum des Tourismus in den letzten Jahren
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Das betone ich ja auch immer wieder. Wobei ich durch das relative Wachstum und die daraus resultierenden absoluten Zahlen einige Orte seit Jahren komplett meide. Ich kann in 40 Minuten in Kyoto sein und war dort seit etwa 2013 nicht mehr (außer für gezielte Einzelevents oder um von der Bahn in ein Auto zu wechseln und das Stadtgebiet zu verlassen), als die Stadt von Indern in Beschlag genommen wurde - so um 2014/15 rum haben dann die Chinesen übernommen. Klar, 4 Millionen chinesische Touristen machen mehr Umsatz als ein deutscher Inlandstourist, aber ich bin mir sicher, dass ich nicht der Einzige gewesen bin, der sich ferngehalten hat - und gerade in Kyoto hat sich zuletzt massiver Widerstand gegen den Übertourismus geregt; nicht von einem deutschen Expat, sondern von den Japanern, die dort leben. (Massiv ist natürlich auch wieder relativ; massiv nach japanischen Maßstäben.)

>Es gibt ähnlich viele Besucher aus Südkorea trotzdem gibt es da längst nicht so viele Probleme.
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Ich empfinde südkoreanische Touristen auch als weniger problemverursachend, aber im Vergleich zu China sind es nur halb so viele gewesen, im Vergleich zu chinesischsprechenden gar nur ein Drittel.
Davon mal abgesehen: Die überall im Land auftauchenden "Hier bitte nicht dies und das tun"-Schilder in vier Sprachen sind auch keine jahrhundertealte japanische Tradition, sondern die gibt es erst seit wenigen Jahren. Und Japanisch ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch nur deshalb auf diesen Schildern, weil sie ohne bestimmt Rassismusvorwürfe auslösen würden.
[https://abandonedkansai.com/2021/05/13/non-urbex-overtourism-and-3-months-of-domestic-tourism-in-japan/#jp-carousel-18317]

>>JR Pass abschaffen,
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>Wäre das nicht Kontraproduktiv?
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Das kann man sicherlich kontrovers diskutieren. Weniger Beweglichkeit oder der Umschwung auf Busse und Autos wären zu befürchten, gleichzeitig könnte man da richtig Kohle rausschlagen, da Einzeltickets für die Strecke Tokyo-Nagoya-Kyoto-Hiroshima-Tokyo deutlich teuerer sind als der JR Pass. Davon mal abgesehen sind gerade chinesische Touristen bereits erschreckend oft per Leihwagen unterwegs.

>Abgesehen davon: Ich glaube selbst wenn Japan wieder aufmacht, wird China das noch lange nicht machen.
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Das wäre zu hoffen - oder wenn Japan nur in Japan zugelassene Impfstoffe bei der Einreise anerkennt. Damit könnte man ein deutliches Zeichen setzen, auch politisch, nicht nur Richtung China. Hinzu kommt, dass sich das Verhältnis von China und Japan in den letzten beiden Jahren nicht gerade positiv entwickelt hat. Auch das könnte den Tourismus beeinflussen.


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