Thema:
Re:Sparkasse Dortmund Gebühren... flat
Autor: suicuique
Datum:08.12.21 10:40
Antwort auf:Sparkasse Dortmund Gebühren... von TOM

Ich stimme den anderen zu dass es der falsche Tarif für Dich ist. Du solltest den wechseln. Oder die Bank.

Gleichzeitig muss ich auch mal die Sicht der Gegenseite (=böse Banken!!! GRRRR!!) darstellen.
Jahrzehntelang musste man für Konten nix zahlen. Ganz im Gegenteil wurde man mit Startprämien oder anderen Boni geködert (für die Jungen gab es zb sogar nen Sparkassenclub mit Vergünstigungen allerort).
Denn, allein die Tatsache dass man Guthaben bei der Bank hatte war der Bank etwas wert. Mit dem Geld konnte sie arbeiten. Das hatte die Kosten der Verwaltung mehr als wett gemacht.

*Zeitsprung zu heute*

Die Banken können jederzeit Geld bei den Zentralbanken leihen. Kostet sie aktuell ... TADA ... 0%.
Was heisst das?
D.h. dass all die Sparguthaben der Kunden den Banken per se nix bringen.
Doch sie bringen was: Kosten (administrative und Verwahrentgelt die sie wiederum bei den Zentralbanken zahlen müssen)
An den Kunden verdienen sie genau dann was wenn diese Finanzprodukte über die Banken ordern. Doch wer tut das schon von den meisten hier? (Ich auch nicht)

An den Gebühren, die Händlerseitig berechnet werden (und damit wieder von den Kunden ... aber das scheint viele irgendwie nicht zu interessieren, weil unsichtbar und damit "egal") verdienen sie auch was, aber das ist immer abhängig vom Umsatz und damit (als Kenngröße) vom Kontoeingang des Kunden. Darum sind diverse Tarife abhängig vom monatlichen Kontoeingang. Dann können diese laufenden Einnahmen die laufenden Kosten die jeder Kunde mit sich bringt decken bzw sich rechnen.

Langer Rede kurzer Sinn: es wird eine Dienstleistung erbracht (Kontoführung, Abrechnung, Daueraufträge, Einzelaufträge, ...) für die man jahrzehntelang als Kunde unsichtbar bezahlt hat. Jetzt geht das im aktuellen Niedrigzinsumfeld nicht mehr. Das entwertet die Dienstleistung aber nicht per se. Darum finde ich es persönlich einen gangbaren Weg diverse Tarife anzubieten die entweder pauschal die Dienstleistung abrechnen oder volumenabhängig. Ich mein ... ich krieg ne Dienstleistung und ich hab auch kein Problem damit für diese (auf die eine oder andere Weise) zu zahlen.

Ich sehe da auch nichts verwerflichs dran. Ist der Lauf der Zeit.
Natürlich gibt es auch Banken die im Vergleich zu anderen immer noch sehr günstig sind oder das Konto weiter umsonst führen.
Das bezahlt man mit dem entsprechend reduzierten Filial- und Beratungsnetzwerk.
Wenn man das nicht braucht, ist es natürlich ein gangbarer Weg zu diesen Banken zu wechseln.

Diverse Banken nutzen die "Gunst der Stunde" auch als Aquisemaßnahme um ihren Kundenstamm aufzustocken. Because of reasons: macht sich gut für Prognosen, Shareholdervalue, für zukünftige Zeiten wenn Niedrigzinsen der Vergangenheit angehören (haha, wer darauf hofft hat den Gong nicht gehört! ;).

Keine Ahnung warum ich wieder mal derjenige bin, der die Sicht der "Gegenseite" vertreten muss. Wahrscheinlich weil ich selbst in einer Branche arbeite die Dienstleistungen im weiteren Umfeld der Finanzbranche anbietet, und es leid bin manchen Kunden ein ums andere Mal zu erklären dass die Berechnung von "ein paar Zahlen" mehr ist als "nur ein Knopfdruck". Man sehe mir die Verbitterung also bitte nach ...


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