Thema:
Re:Hier bin ich ausnahmsweise bei den Schiris flat
Autor: token
Datum:06.12.21 17:34
Antwort auf:Re:Hier bin ich ausnahmsweise bei den Schiris von Mainzelmännchen

>Ich sehe das weit simpler. Möglicherweise zu simpel. Und zwar wie folgt:
>
>- Linie:
>Gute Schiedsrichter sind sich der Tragweite ihrer Entscheidungen bewusst. Ein guter Schiedsrichter sollte aus meiner Sicht folgende Linie haben: Ein enges Spiel entscheide ich nur dann durch einen gravierenden Eingriff, wenn es eine unstrittige Szene ist. Das gilt sogar noch stärker, wenn es sich um einen Eingriff des VAR handelt. Einschließlich der Reus-Szene konnte ich dem folgen. Die Handelfmeter-Szene fällt komplett aus dem Raster. Es wurde mal wieder ein enges Spiel anhand einer strittigen Auslegung durch den Schiedsrichter entschieden.
>

Das ist deine Auslegung dass diese Szene so gestrickt war.
Sie war aus dem laufenden Spiel heraus so chaotisch dass man sie unglaublich schwer bewerten konnte. In der Nachbetrachtung finde ich persönlich die Bewertung weit unstrittiger als sie gemacht wird. Für mich 100% Handelfmeter, nicht mal 99,9 sondern glatte 100. Und damit auch ein Paradebeispiel für den Monitorruf.

Da ist wirklich alles am Start was überhaupt am Start sein kann.
Arme oben beim Gerangel, aktives reingehen in die Passgasse und damit den Ball, zentrale Position direkt vor dem Tor und nicht irgendein bescheuertes pusemuckeln in ner Strafraumecke, und dann auch noch ein entscheidender Kontakt wo wenn der Ball durchgeht und nicht mit dem Arm abgelenkt wird es wahrscheinlich eh klingelt.

Wie gesagt, an sich hab ich wirklich große Sympathien für den BVB, wenn der Effzeh meine Playstation ist dann ist der BVB meine Switch. Und als Sympathisant wünsche ich mir vor allem eines, dass diese Bude mal den Kopf aus ihrem Jammerarsch gezogen bekommt. Immer nur Mimimi. Immer irgendwelche höheren Mächte und nicht man selbst.

Als Beispiele. Da wird etwa so eine großzügige Zweikampfauslegung gefahren, und was macht man? Freut man sich mal darüber dass man Can in einem emotionalen Risikospiel in der Startelf bringen kann und dieser bei so einer Auslegung auch gute Chancen hat mal nicht vom Platz zu fliegen? Geht man hin und nutzt das vielleicht auch mal selbst aus wenn man zufällig den fleischbergigsten Fleischberg aus Fleischbergistan im eigenen Sturm hat? Checkt man dass diese "Linie" @home gegen in der Zentrale geschwächte Bayern und mit dem Material was man selbst auf dem Platz hat eigentlich ein Jackpot ist?

Nee, man schmeißt sich hin und versucht was zu schinden statt zu erzwingen. Der Trainer landet mit gelb-rot auf der Tribüne bei einem alles andere als einseitig skandalös benachteiligendem Gepfeife und wenn dann auch noch ein 18jähriger nach dem Spiel Querschlüsse zu einer Affäre zieht die statt fand als er in einem komplett anderen Land noch Windeln trug (das muss ja wo herkommen, und sicher nicht aus persönlichem Interesse an der Geschichte der Bundesliga), bleiben zumindest bei mir keine weiteren Fragen offen wo die Gründe dafür liegen dass man in solchen Crunch-Situationen immer wieder scheitert statt zu glänzen.

Ich meine, die haben gestern das Endgame der Hinrunde, zu Hause, liegen nur ein Tor zurück und es werden ZEHN Minuten draufgepackt. ZEHN! Jeder der mal im Stadion war kennt diese Situation wo die Heimmannschaft einen Treffer zurück liegt und die Nachspielzeit bricht an. DA BRENNT DIE BUDE! Da kann Tasmania Berlin gegen Real Madrid spielen, Tasmania kriegt seine Chancen für den letzten Twist. Die einen haben nichts mehr zu verlieren weil weniger als Null Punkte geht nicht, die anderen können sich mit einer Unaufmerksamkeit alles mit dem Arsch einreißen und werden folgerichtig nervös. Alles schreit! Jeder holt nochmal alles aus sich raus! Auch Sachen die eigentlich gar nicht mehr drin sind.

Als Tolisso beim letzten Konter auf samt Torwart aufgerückte Dortmunder das leere Tor verfehlt sind immer noch zwei Minuten auf der Uhr. Zwei Minuten. In normalen Spielen IST das die Nachspielzeit.
Dieses Verfehlen ist auch Drehbuch, das sind die klassischen Geschichten solcher Spiele.
Es fehlt nur noch die letzte Schlusspointe zum 3:3 wo es hinterher auch jeder schon vorher gewusst hätte dass das so ausgeht und wie es dazu kommt.

Und wenn man verstehen möchte warum der BVB dieses Spiel verloren hat, dann findet man in diesen letzten 120 Sekunden und was dort passierte meiner bescheidenen Meinung nach alle Antworten. Und nicht bei einem Handelfmeter der als Handelfmeter gepfiffen wurde, oder einer anderen Situation die kein Elfmeter war und wo es auch keinen gab.


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