| Es ist mal wieder eine gruselige Version |  |
Neuer PC fertig, da er auch als Spielekiste dient hab ich Win11 installiert:
Nach all den Lobhudeleien von wegen "moderner Look" hab ich mir deutlich mehr erwartet. Das Ganze erinnert mich adhoc an diverse neue Linux Distros die in den letzen Jahren aus dem Boden schießen und mit (in der Regel) über Ubuntu geklatschten "modernem Look & Feel" (z.B. Elementary OS, popOS) in ähnlicher Weise punkten wollen und in ebenso ähnlicher Weise scheitern.
Schon die erste Treiberinstallation bringt die aufgeschminkte Fassade zum Einsturz - natürlich sehen die AMD Dialoge immer noch aus wie unter Windows XP, genauso wie praktisch jede weitere Software die nicht von MS stammt und gepimpt wurde. Schöne neue Welt - nicht.
Für mich sofort als 100% überflüssig erkannt und vermutlich nie mehr auf meinem Monitor zu sehen: Widgets. Da ist nichts drauf was ich brauchen könnte, maximal die Uhrzeit, aber die ist zum Glück noch in der Taskleiste. Das ist nur ein weiterer Kanal um Werbung zu transportieren - weg damit.
Taskleiste? Der mega Brüller. Zentrierte Icons stören mich nicht, der Rest ein Desaster. Icons nicht mehr sichtbar (z.B. elgato control center), kein Docken an der Seite, kein Taskmanager über Rechtsklick erreichbar.
Rechtsklick? Die nächste Katastrophe. Kontextmenüs verstecken sinnvolle Aktionen von Drittsoftware (z.B. 7zip). Nur über ein Untermenüs lassen sich die mit der Dateierweiterung verknüpften Aktionen ausführen - warum? Sogar bei Dateierweiterungen die nur zu einer ganz speziellen Software gehören verhält sich das System so.
Die Pest: Vermurkste Suche. Ich tippe und bekomme meist nur Crap angeteigt (ok das war auch bei win 10 schon so). Nach drei Buchstaben eines Programmnamens kommt das Programm als Treffer, ein Buchstabe mehr und es ist wieder weg - wtf? Dazu die nicht abschaltbare automatische Web-Suche. Ich will nicht, dass alles was ich auf meinem PC suche ungefragt an Bing (AN BING!!!) geschickt wird, um mich instant mit vermeintlich passender Werbung zu penetrieren.
An einigen Stellen zeigt MS sogar wieder die alte hässliche Monopolistenfratze: Bing-Zwang, Edge-Zwang, aktive Verhinderung von Tools die Abhilfe schaffen (Edge Deflect).
Ok - ein paar der Punkte kann man in den Settings noch etwas nachschärfen, zu viel aber nicht.
Ich habe auch nichts gegen Veränderung, wenn sie zum Besseren ist. Aber es sind so viele Stellen, die in absolut unnötiger Weise Workflows schwerer machen als zuvor oder Features sogar komplett wegnehmen. Ich werde einen Teufel tun und das System beim Tech-Noob-Teil der Familie zu installieren. Den 1st Llevel Support will ich mir nicht antun. Was sich hier für die Zukunft zusammenbraut scheint mir die gruseligste vorstellbare Kombination aus Facebookschem-Anzeigengewitter mit Accountzwang, Profilverfolgung und Appleschem-Walled-Garden zu werden.
Was positives? Ja - gibt's auch. Der Windows-Footprint im RAM ist deutlich kleiner als bei Windows 10.
Zum Glück starte ich in der Regel eh nur Steam - zukünftig im Big-Picture Mode.