Thema:
Re:Und vorallem flat
Autor: token
Datum:25.11.21 16:44
Antwort auf:Re:Und vorallem von suicuique

>>>Aber was Du geschrieben hast, ist ein Beleg für das weitverbreitete Argument gegen die Legalisierung dass der Konsum bzw. die Zahl der Konsumenten zunehmen würde.
>>
>>Gibt es im Diskurs um das Thema denn überhaupt eine Haltung die sagt, das würde nicht passieren?
>
>Weiss ich nicht.
>Ich hatte aber schon den Eindruck, dass Entkriminalisierung (und somit Zurückdrängung der Beschaffungskriminalität), die Gesundheit der Konsumenten ("gepanschter Stoff") und Verhinderung als Einstiegsdroge (mangels Notwendigkeit zu illegalen Kontakten) als Argumente komplett im vordergrund stehen würden.
>

Diese Argumentation gilt aber auch losgelöst von dem Effekt, dass eine legale Substanz von mehr Menschen konsumiert wird, als eine illegale.
Ich sehe da keinen logischen Querbezug.

>Wenn demgegenüber der Gesamtkonsum zunimmt dann muss das natürlich ins Verhältnis gesetzt werden (und wurde es offenbar auch).
>Ich wollte eigentlich nur zum Ausdruck bringen dass ich persönlich erstaunt war, wie groß der Anteil der User ist die promt Interesse angemeldet haben mal wieder einen zu ziehen/essen/rauchen/wasauchimmer
>Und zwar konkret der Leute die "wieder einsteigen" wollten. Nicht derjenigen die ihre bisher illegal getätigten Käufe nun legal abwickeln wollten.


Ich finde es liegt auf der Hand dass sowas passiert. Es ist doch klar dass jemand der vielleicht mal Öcke auf diesen Rauschzustand hat, hochgradig davon abgeschreckt wird durch was für Reifen er springen muss, mit was für Menschen er Kontakt suchen muss, dass er etwas kriminelles macht, dass er nicht weiß was ihm da angedreht wird usw.
Dass so jemand dann sagt, nee, so wichtig ist mir das jetzt auch nicht.

>Das klingt für mich nach einer substantiellen Erhöhung des Konsums.

>Weiss nicht ob das Feierabendbierchen hier vergleichbar ist. Oder ob es ersetzt wird. Oder nur ergänzt.
>Will da auch nicht weiter mutmaßen. Nicht mein Thema. Time will tell :)


Imo ist das aber der springende Punkt. Man kann eine Droge meines Erachtens nicht isoliert betrachten wenn man sich die Frage stellt, ist eine Legalisierung unterm Strich gut für die Gesamtgesellschaft oder ist sie unterm Strich schadhaft.
Ich persönlich bin auch überzeugt dass der Umstand dass man sich in Deutschland politisch so lange so schwer damit tat diesen Schritt zu tätigen, nicht gesundheitlich motiviert war, sondern auch durch Lobbyinteressen motiviert wurde. Ist ja auch klar dass eine Industrie mit Rauschmonopol kein Bock auf weitere Player hat. Dass eine Gastro- und Unterhaltungsindustrie die sich spezialisiert und eingegroovt hat auch kein Interesse daran hat neue Flanken aufzumachen in die man reinstoßen kann.

Wie auch immer, da geb ich dir recht, muss man jetzt erstmal abwarten was aus sowas erwächst und wie sich das entwickelt. Das Zeug ist ein Rauschmittel und birgt somit auch diverse Risiken für Fehlentwicklungen. Nur denke ich, wenn man das in 4 Jahren einwerten möchte, wird man das ohne Scheuklappenperspektive tun müssen.


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