Thema:
Re:Fragen zu meiner Renten-/Lebensversicherung flat
Autor: suicuique
Datum:17.11.21 14:50
Antwort auf:Fragen zu meiner Renten-/Lebensversicherung von Xtant

Vorab ich bin zwar beruflich öfter mit Policen und Versicherungstarifen konfrontiert aber auf einer "anderen Ebene". Meine Antworten sind also mit Vorsicht zu genießen.

>Ich kenne mich da null aus, ist wohl so eine Art Hybrid aus Risiko-Lebensversicherung und Rentenvorsorge.
>Da ich nicht mehr der Jüngste bin  und eigentlich immer gesund war/bin (auch wenn man natürlich nie wissen kann), ist für mich natürlich vor allem der Rententeil interessant. Nun habe ich beim Durchblättern der letzten Bescheide gemerkt, dass sich da aber nix mehr tut, sondern die eingezahlten Beträge ausschließlich auf die Leistungen beim Todesfall "verbucht" werden.
>
>Warum ist das so? Dürfen die das einfach so entscheiden? Hängt es mit den Zinssätzen oder dem Btrag zusammen? Oder der Laufzeit?


Eine Beitragsfreistellung (=Du zahlst überhaupt keine Beiträge mehr) ist bei einer Risikolebensversicherung nur eingeschränkt möglich. Wenn überhaupt ist das dann auch mit einer Reduzierung der Todesfalleistung verbunden.

In deinem Fall hört es sich so an als ob Du die Minimalbeiträge zahlst damit der Risikoschutz weiterhin erhalten bleibt.

>Apropos Zinsen: Das Konstrukt wurde immer weit überdurchschnittlich verzinst und galt daher immer als gute Anlage.
>Beim letzten Bescheid wurde sie mit 3,2% angegeben. Ist das ein Durchschnittswert aus den früheren höheren Verzinsungen und der (vermutlichen) 0%-Verzinsung aktuell?


Lebensversicherungen haben einen Garantiezins. Abhängig vom Zeitpunkt wann Du die Versicherung abschliesst wird Dir ein Garantiezins auf die Sparbeiträge (also nicht die Risikobeiträge für den Risikopart deiner Versicherung) garantiert.
In den 90ern lag der bei 4%. Um 2000 rum bei 3,25 %. Aktuell bei 0,9%. Nächstes Jahr auf 0,25 % AFAIK.

Das ist der Zins den dei Versicherung bei der entwicklung deines Ablaufguthabens *garantiert*. Da kommen noch Überschüsse dazu. Die kannst Du aber im aktuellen Zinsumfeld und bei deinem Garantiezins getrost mit 0 ansetzen. Da werden keine Überschüsse kommen ;)

>Machen Beiträge zur Versicherung unter den o.g. Umständen überhaupt noch Sinn? Vermutlich schon, weil bei einer Beitragsfreistellung ist der negative Effekt größer als der tatsächlich gezahlte Beitrag.

Naja Beitragsfreistellung mit gleichzeitigem Verzicht auf den Risikopart würde sich jetzt nicht unbedingt negativ auf die Entwicklung des Guthabens auswirken.

Es sollte aber allein aus dem Gesichtspunkt sinnvoll sein weil Du hier eine Anlage hast die dir garantiert 3,2% bringt. Ja, es ist weniger als ein ETF aber dort hast Du ja auch keine Garantien. Du musst es also mit Festgeldkonten, Sparbüchern und Girokonten vergleiche die grad 0% bringen ;)
(bzw mit Verwahrgebühren belastet werden)

EDIT: Deswegen kann man auch Beiträge in einem alten Tarif nicht einfach erhöhen ;)
da der damit verbundene Zins schon lange nicht mehr akuell (=und damit zu hoch) ist.

>Ich vermute mal, die Leistungen im Todesfall werden nicht zusätzlich zur Rente bezahlt? Oder doch? Werde aus den Unterlagen nicht schlau, bin dumm bei sowas. :)

Das eine dürfte das Todesfallkapital (-rente?) sein das im Todesfall fällig wird.
Das andere ist das Erlebensfallkapital (-rente?) das Du bekommst wenn Du die festgeschriebene Altersgrenze erreichst (65?).

Die bekommst du nicht "on top". Zumindest ist mir da kein Tarif bekannt.

>Schonmal danke, wer was beitragen kann!

Alles ohne Gewähr. Kann nur aus deinem Fließtext extrapolieren.

gruß


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