Thema:
Re:Arbeitgeberwechsel - Doppelte Hausführung flat
Autor: Joschi
Datum:07.11.21 23:26
Antwort auf:Arbeitgeberwechsel - Doppelte Hausführung von Mugen

Ich hab das ne Zeit lang gemacht und finde es nicht so empfehlenswert. Man unterschätzt wie anstrengend das Reisen auf Dauer ist, gerade je älter man wird. Lange sitzen im Zug hört sich harmlos an aber jede Woche 8-10 Stunden plus diverse Störungen ist ätzend. Du wirst kaputt nach Hause kommen und in ein anstrengendes aber funktionierendes System eingreifen.
Deine Kinder kommen langsam in ein Alter in dem es morgens und abends einfach toll ist als Familie und dieses Alter hält nicht lange an. Statt dessen hängst Du alleine in einer Wohnung die es sich finanziell nicht lohnt zum Leben schön zu machen. Deine Kollegen am neuen Ort haben keinen Bezug zu Deiner Welt im Norden. Von vielen Treffen bist du ausgeschlossen weil du halt weg musst. Niemanden interessiert, was in der anderen Stadt passiert. Du bist nirgendwo richtig da.
Du startest zudem eine Unruhe und Unsicherheit wo die Familie in ein paar Jahren sein wird, was die Kinder auch mitkriegen. Und wenn es jetzt schon für euch beide anstrengend wird, wird’s für deine Frau alleine noch ne ganz andere Nummer. Und somit auch für die Beziehung.

Ich würde ne Entscheidung empfehlen: entweder jetzt alle zusammen umziehen und neu starten oder dort bleiben wo ihr seid und du suchst dein Glück eher im Privaten mit interessanten Projekten oder vor allem mehr Zeit mit deiner Frau. Die Kinder werden in Richtung 8-10 hoffentlich viel entspannter und ich würde die kleinen Katastrophen des Alltags nicht verpassen wollen. Der dritte Weg ist: für ne begrenzte Zeit mit klarem Ziel verabreden. Das hab ich gemacht und es hat geklappt. Aber es war knapp und sauanstrengend.


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