Thema:
Re:Arbeitgeberwechsel - Doppelte Hausführung flat
Autor: Matt
Datum:07.11.21 17:15
Antwort auf:Arbeitgeberwechsel - Doppelte Hausführung von Mugen

>Gibt es jemanden im Forum der ein ähnliches Scenario hat? Die zusätzliche Kosten sind beträchtlich (Abschätzung 12.000€/Jahr) und wirken durch die Steuererklärung am Ende wie 6000€.

Das sollte hinkommen. Hinzu kommt natürlich, dass du auch im ersten Jahr diverse Dinge anschaffen musst. Möbel, Waschmaschine, Bügeleisen etc.

Die Entfernung ist auch nicht zu unterschätzen. Ich hatte mal eine Phase, in welcher ich gerne unter der Woche in meiner eigenen Bude gewesen wäre. Bei rund zwei, bis maximal drei Stunden Fahrtzeit, hätte ich aber die Grenze gezogen. Mal eben unter der Woche nach Hause und am Morgen wieder auf die Arbeit, dürfte bei 400km Entfernung schon eine Herausforderung sein, welche für mich nur in Frage käme wenn klar ist, dass die Familie nach 1 bis 2 Jahren nachzieht.

Ach ja, gibt es einen Firmenwagen mit Tankkarte? Ansonsten kommen da ja weitere Kosten auf dich zu. Selbst wenn es nur alle 14 Tage nach Hause geht, sprechen wir von Mehrkosten von rund 500€ pro Monat, ohne den Wertverlust eines anzuschaffenden Zweitfahrzeugs zu berücksichtigen.

Wenn es kein Auto gibt und die Heimfahrt per Bahn erfolgen soll, dann wird es noch ätzender. Die Zeit, welche damit verbracht wird, am Wochenende nach Hause zu fahren, kann man auch nicht dafür nutzen die Bude sauber zu halten, den Garten zu machen, Wäsche zu waschen, einzukaufen etc.

Wenn man dann noch das soziale Umfeld verliert, gibt ja doch auch Leute, welche mal unter der Woche mit Freunden ausgehen, im Sportverein sind oder sonstige Dinge unternehmen, was am Arbeitsort ja alles erstmal wegfallen würde. Da sollte man sich schon sehr gut überlegen, ob 30% mehr Geld den Aufwand wert sind.

Bei mir wären das netto 1.000 Euro. Also 12.000 im Jahr. Davon gingen 6.000 € für die zusätzlichen Aufwendungen drauf. Blieben also 600€ pro Monat über. Was will man mit 600€ mehr anfangen, was nicht bereits ohne diese 600€ möglich ist? Klar, Konsum geht immer. Aber mir wäre es das nicht wert. Ich hab alles, was ich brauche und ich würde jetzt nicht meinen Sony LCD aus 2017 mit einem OLED ersetzen (was eigentlich auch jetzt easy finanziell machbar wäre), oder meine Air Pods Pro mit den Max, oder das XS Max durch das 13 Pro Max etc. Der Privatwagen (Skoda Citigo) geht nun an meine Tochter und wird durch einen T-Cross ersetzt. Geht auch easy, und mit 600€ mehr, hätte ich da auch nichts anderes angeschafft. Will sagen, immer gut überlegen, was man braucht um glücklich zu sein. Wenn es die Option ist, im Job weiterzukommen und diese Option am Wohnort nicht gegeben ist, dann ist das wohl so. Aber wegen Geld würde ich auf meinem jetzigen Niveau, auf welchem wir wirklich gut leben können, ohne dass man im Luxus schwelgt, sicher keinen anderen Job antreten. Ausnahme: Jemand würde mich wirklich exzessiv bezahlen und dann noch mit vier Tage Woche winken. ;-)


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