| Re:Ein Auto bietet im Durchschnitt für 4 Menschen Platz |  |
>Und zu 90% befindet sich eine Person im Wagen. Alleine das ist schon grotesk.
Da bin ich komplett bei dir.
>Aber Fahrgemeinschaften sind ja uncool.
Uncool oder unbequem? :P
Ich hatte hier über die Jahre mehrere Gelegenheiten bei anderen mitfahren zu können. Auch regelmässig morgens und Abends. Es verlief jedes Mal früher oder später im Sand.
- Fahrer ruft morgens 10min vor oder vereinbarten Zeit an: "Ich hab ganz vergessen dir zu sagen dass ich heute schon früher in die Firma musste, ich bin jetzt schon dort, du musst leider mit dem Bus fahren" Danke, nun komme ich zu spät zur Arbeit.
- Ich steh pünktlich am vereinbarten Treffpunkt. Fahrer taucht erst 15 min später auf. "Sorry, hab die Zeit verpennt"
- Noch besser: Fahrer taucht gar nicht auf so dass ich irgendwann auf den Bus umschwenke und zu spät in der Firma ankomme. Dort erfahre ich dann dass er sich krankgemeldet hat....
- Fahrer ist früh dran und beschwert sich weil ich nicht schon mindestens 15min vor der vereinbarten Zeit am Treffpunkt stand, sondern erst 5min vorher dort ankam.
- Generelle Unplanbarkeit. "Ich kann dich heute aber nicht wieder mit zurück nehmen, da ich nach der Arbeit noch woanders hin muss"
- Spätestens mit Gleitzeit/Vertrauensarbeitszeit ist es dann ganz vorbei. Der eine will Feierabend machen, der andere muss noch dringend etwas erledigen.
Gerade bei so Dingen wie Gleitzeit oder Vertrauensarbeitszeit hat man ohne Fahrgemeinschaft auch viel mehr Freiheiten. Fahrer als auch Mitfahrer: Wache ich morgens schon um 4:00 auf und kann nicht einschlafen? Tja, dann nutze ich die Zeit und bin um 7 in der Firma. War ich auf einem Konzert und kam erst sehr spät ins Bett (Oder konnte ewig nicht einschlafen?) dann schlaf ich eine Runde länger und bin halt erst um 10:00 in der Firma. usw usw.
Fahrgemeinschaften sind umwelttechnisch viel sinnvoller als 30 Autos die das gleiche Ziel haben aber in jedem sitzt nur eine Person drin. Das ist klar und da sollte auch etwas gegen getan werden. Aber gerade dieses "Freiheitsgefühl des Individualverkehrs" ist vielen so wichtig dass sich da am Verhalten auch bei doppelten Spritkosten nichts ändern würde. Man müsste eigentlich Alternativen schaffen die das gleiche oder ein ähnliches Freiheitsgefühl erzeugen, dabei aber einiges umweltfreundlicher sind. Aber soweit sind wir weder menschlich noch, ausserhalb von Testbetrieben, technisch.
Und wer das dann alles finanzieren soll ist auch noch einmal ein Thema für sich....