Thema:
Re:Umweltbundesamt für Verteuerungen beim Autofahren flat
Autor: Zinkhal
Datum:04.11.21 14:47
Antwort auf:Re:Umweltbundesamt für Verteuerungen beim Autofahren von hellbringer

>>Beim Weg zur Arbeit z.B. - da muss ich alle zwei Wochen hin, das sind 89 km einfach. Mit dem Auto so in 1:30 erfahrbar (da nur über Land), mit den öffentlichen Verkehrsmitteln 4 Stunden, da mein A und das Arbeits-B nur mit 3x Umsteigen erreichbar sind.
>>
>>Oder der Weg am Wochenende zu Frau und Kindern (wohnen getrennt). 150 km - mit dem Auto 2h, mit den Öffentlichen GAR NICHT zu erreichen. Keine Chance. Es gibt einfach keine Verbindung. Ich komm maximal bis 20 km ran an den Wohnort, das war's.
>>
>>Wenn es da alternativen gäbe -ich würde sofort das Auto abgeben.
>
>Aber gerade bei so seltenen Fahrten machen die Kosten das Kraut nicht fett. Ob man jetzt 40€ oder 80€ pro Monat fürs Tanken zahlt, sicher ist es Geld, aber es macht einen nicht arm, wenn man schaut, was die sonstigen Kosten eines Autos sind.
>
>Und Leute, die täglich 100km mit dem Auto pendeln, sollten sich mal die Frage stellen, ob das so sinnvoll ist. Vor allem mit Blick in die Zukunft, in der Autofahren mit ziemlicher Sicherheit teurer wird. Das ist ja vorhersehbar. Das war schon vorhersehbar, wie man sich den Wohnort ausgesucht bzw. die Arbeitsstelle angenommen hat, möchte ich mal behaupten. Oder was war der Gedanke dabei? Einfach Augen zu und wird schon alles so bleiben wie es ist? Was hat man sich dabei gedacht, wie man diese Entscheidung getroffen hat sich vom Auto abhängig zu machen?


Ich würde mal behaupten, dass die wenigsten 100 km am Tag pendeln, weil sie zu bequem sind, sich einen anderen Job zu suchen. Gerade bei Arbeitnehmern, die keine Fachkräfte sind, bleibt als Alternative oftmals nur die Arbeitslosigkeit, wenn das akzeptable Arbeitsumfeld lediglich einen Radius von 10 km betragen darf. Und das ist auch der Punkt, die, die einen langen Arbeitsweg auf sich nehmen, sind nicht selten die, die einkommenstechnisch eher im unteren Bereich anzusiedeln sind. Gerade diesen Leuten noch mehr Knüppel zwischen die Beine zu werfen, ist sozial ungerecht. Es hieß doch Jahre lang, der Arbeitnehmer soll gefälligst flexibel sein und auch mal längere Strecken zur Arbeit in Kauf nehmen. Vermutlich werden viele demnächst ganz genau nachrechnen, was am Ende des Monats übrig bleibt und ob die Arbeitslosigkeit nicht wirtschaftlicher wäre.


< antworten >