Thema:
Re:Ich habe Klima-Depression. Wer noch? flat
Autor: thestraightedge
Datum:03.11.21 10:18
Antwort auf:Re:Ich habe Klima-Depression. Wer noch? von Deadly Engineer

>Was alte Konsolen betrifft sehe ich das Klimaneutral, die sind produziert und verschrotten produziert nur Müll. Da viele dann aber auch neue kaufen ist das natürlich immer noch Konsum. Gäbe es keine Neuen mehr wäre es natürlich am besten die Alten wären im Besitz der Interessierten verteilt und würden getauscht dass es keiner neuen bedürfte. Sie in einer Sammlung zu horten sorgt dann wieder dafür dass sie nicht genutzt werden und anderswo Bedarf nach neuem entsteht. Also Konsum.

Hm. Habe ich so noch nicht gesehen. Für mich war v.a. auch "Verbrauch" zentraler Begriff in Konsum bzw. fast synonym, also "werden Ressourcen dafür verwendet? Wirds in die Entsorgung übergeben?".

Bei den Untiefen, wo sich die Consollection inzwischen befindet, würde ich nicht von Ersatzinvestitionen beim Verkäufer ausgehen. Ich habe gestern einen Handheld von 1992 ersteigert, der in Italien als Bonusprogramm einer Nudelmarke verwendet wurde. Für den Schubladenfund kauft sich heute niemand einen 3DS als Ersatz. ;)

Aber ich verstehe, worauf Du hinauswillst.

>Einfacher ist es bei den SW Figuren, da belugst du dich schon selbst. Das ist reiner Konsum ohne jeden Zweck, Spielzeug mit dem ja nicht gespielt wird, aufwendig produziert undDen halben Erdball geschippert nur um in einer Vitrine zu stehen und Zu reinem Selbstzweck ausgestellt zu werden. Nicht Mal gespielt wird damit, wenn man es für sinnvoll annimmt dass Kinder für ihre Entwicklung spielen müssen erfüllesie auch hier null Nutzen. Dazu "bewirbst" du sie noch auf Insta und weckst noch bei anderen Begierden, heizt also diesen Konsum an. Das ist wirklich reinster Konsum um des Konsums Willens.

Nicht falsch verstehen: mir ist klar, dass dafür PVC, Papier und Stoffe verbraucht werden, die Logistik dahinter verbraucht Ressourcen (habe ja sogar mal den CO2 Anteil des Transports einer Hot Toys Figur berechnet...). Das sind Offensichtlichkeiten, die ich ja nicht erläutern muss (und an anderer Stelle erläutert habe), oder?

Ich glaube dennoch, dass so eine Sammlung nachhaltiger ist als Plastikspielzeug das nach 4 Wochen in der Tonne landet, oder Klamotten für 2 lustige Disco-Abende.

Ob ich damit andere zum Konsum motiviere usw. ist wiederum recht philosophisch.

Die Kids spielen mit anderen Dingen, falls irgendwie der Eindruck entsteht, die leben hier im "nicht anfassen!"-Museum. ;)

Also, unterm Strich: mir ist klar, dass das alles Konsum ist, ich denke aber dennoch, man kann da ein wenig differenzieren. Ist es wohl überlegt? Wie lange verbleibts bei mir? Wie ressourcenintensiv ist das ganze? Diese Fragen stelle ich mir bei jedem Kauf eines T-Shirts, einer Gartenschüppe oder eines RC Autos für meinen Sohn. Und damit unterscheidet man zwischen "Chinaschrott der 1 Woche hält" oder "ich habe bereits 2 Schüppen, scheiß auf den besseren Griff" oder "Shirt ist nicht Bio, außerdem hat das eine nur ein Loch an einer Stelle die man nicht sieht". Oder man sagt: ja, kann man mal machen.

Und ja, das Dilemma ist ja Teil meines Ausgangspostings: ich kann (und will?) den Konsum nicht komplett abstellen.


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