Thema:
Re:Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral flat
Autor: D@niel
Datum:03.11.21 00:41
Antwort auf:Re:Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral von deltax

>>>Es geht hier um das Thema Tierschutz.
>>
>>Ich dachte, ihr großes Thema ist der Klimaschutz?
>>
>
>Nicht nur. Sie ist auch überzeugte Veganerin.


Ja, weil sie einen Nutzen für den Klimaschutz sieht. Mittel zum Zweck.

>>>Sonst könnte ich ja auch behaupten, dass mich ein 150 Gramm Steak viel länger satt hält und damit nachhaltiger ist als z.B Gemüse.
>>
>>Nein, das ist Unsinn, weil das Steak bis es auf Deinem Teller ist, für mehr CO2-Emission sorgt als das Gemüse. Im Beispiel des Sessels oder der Stiefel geht es aber nicht um Lebensmittel oder Verbrauchsgüter.
>
>Ähm Schuhe/Stiefel, Sessel sind Verbrauchsgüter.


Nein, sind sie nicht.

>> Es geht darum, ob es ökologisch sinnvoller wäre sich hochwertige Produkte zu kaufen, die u.U. deutlich länger genutzt werden oder sich in kurzen Abständen minderwertigen Ersatz für das minderwertige Produkt zu kaufen, für das immer wieder der CO2-Ausstoß/Wasserverbrauch/etc. während Produktion und Transport anfällt. Äpfel und Birnen.
>>
>Mag ja alles stimmen aber trotzdem sollte man nichts vom Tier hergestelltes kaufen, wenn man überzeugter Verganer/in ist!


Sagt wer? Warum ist es verlogen, wenn jemand sich entscheidet, vegan zu essen, aber in anderen Lebensbereichen nicht vegan zu leben. Sollte man das nicht jeden individuell entscheiden lassen?

>>>Ich finde es halt witzig, dass viele Umweltaktivisten/Tierschützer(natürlich nicht alle) eine Lederjacke tragen.
>>>Ich empfinde sowas halt als heuchlerisch.
>>
>>Da muss man aber schon Heuchelei sehen wollen. Es gibt genug Leute, die sich vegan ernähren, aber dennoch Lederprodukte nutzen oder nicht vegane Kosmetik verwenden. Die Grenze muss letztlich jeder für sich selbst ziehen.
>
>Und genau da fängt das Problem an. Wenn ich Veganer wäre, dann mit allen Konsequenzen! Nur die Rosinenrauspicken ist für mich halt lächerlich.


Exakt: Wenn Du Veganer wärst. Dann könntest Du die Grenze für Dich ziehen. Sie für andere zu ziehen, halte ich persönlich für anmaßend.

Mit Rosinen picken hat das nichts zu tun. Die Gründe, vegan zu leben, sind ja vielfältig. Und manchmal sind diese Gründe eben rein pragmatisch.

>> Mir ist sie wie gesagt auch noch nie als militante Veganerin augefallen. Ihr Veganismus ist Mittel zum Zweck - der Klimaschutz. Und auch hier gilt: Wenn der Sessel 30 jahre genutzt wird, dann dürfte das Vieh, von dem das Leder stammt gemessen auf die Zeit klimatisch weitesgehend zu vernachlässigen sein.
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>Es geht ums Prinzip. Wenn man schon so plakativ und offensiv vorgeht, dann sollte man eine Reine Weste haben.


Ach so, Prinzipienreitetei. :)

Vielleicht mal ein paar Worte zu Deinem letzten Satz: Wer stark moralisch argumentiert, begibt sich automatisch auf eine gewisse Fallhöhe. Dadurch ist man automatisch angreifbarer. Manchmal sind die Angriffe berechtigt. Manchmal sind sie aber auch nur albern. Und im Falle Thunberg treibt das schon merkwürdige Blüten. Weil ihre Eltern (!) teure Ledersessel gekauft haben, ist sie unglaubwürdig?

Ich bin nicht einmal ein Fan von ihr. Ich halte ihre Berühmtheit für das Ergebnis eines geschickten PR Stunts und die mediale Aufmerksamkeit, die ihr zukommt, für maßlos übertrieben. Aber man muss die Kirche doch auch einmal im Dorf lassen.


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