Thema:
Re:Alex Christensen & The Berlin Orchestra flat
Autor: JPS
Datum:01.11.21 14:45
Antwort auf:Re:Alex Christensen & The Berlin Orchestra von Phil Gates

>Die Dance-Klassiker von damals jetzt mit Sinfonieorchester einzuspielen ist natürlich künstlerisch ohne jeden Wert, aber Musik muss nicht immer ganz große Kunst sein. Und davon abgesehen hat es ja auch in den 90ern schon den umgekehrten Weg gegeben, bspw. von William Orbit "Barber's Adagio for Strings".

Zumal die melodischen Subgenres von damals ohnehin schon stark mit klassischer Musik verwandt waren. So wie im Metal-Bereich Symphonic Metal eine starke Verwandtschaft aufweist.

Fast alles was z.B. Gigi D’Agostino produziert hat war stark von klassischer Musik inspiriert. Man muss sich nur mal diverse Cover-Versionen von "L'amour Toujours" auf Youtube anhören und merkt direkt dass diese im klassischen Stil mit Abstand am besten funktionieren. Um dem z.B. ein Metal-Gewand überzustülpen muss man weit mehr Abstriche machen oder Tricks anwenden.

Hier z.B. eine Version auf einer Kirchenorgel:

[https://www.youtube.com/watch?v=UQDhH8-z14Q]

Wenn man dann schon dabei ist, wird man feststellen, dass es von "L'amour Toujours" kaum brauchbare Coverversionen gibt, die halbwegs mainstream-tauglich und professionell produziert sind und nicht eine noch spitzere Zielgruppe als das Original haben. Da hat Alex Christensen durchaus ein Lücke geschlossen.

Halbwegs von Bedeutung war ansonsten eigentlich nur noch die Version von Tiësto, bei der die "Chipmunk-Stimme" durch eine eher durchschnittlich begabte Sängerin ersetzt wurde, ansonsten blieb diese Variante aber nah am Original und im alten Genre verhaftet.

Wer eine brauchbare Coverversion oder Neuauflage von "L'amour Toujours" kennt, kann diese gerne mal posten.

Würde mich freuen hier noch weitere Alternativen zu finden, da das für mich eine der relevantesten und besten Melodien der letzten Jahrzehnte ist. Sie steht IMO von Erkennungsgrad auf einer Stufe mit "Axel F", hat dabei aber den weit weniger aufdringlichen Klang.

Auch die Lyrics sind IMO genial. Was hier mit "I still believe in your eyes. I just don't care what you've done in your life." bereits in den ersten zwei Sätzen rübergebracht wird, da kann sich jeder Twitter-Künstler eine Scheibe davon abschneiden.

Daher funktionieren auch sehr reduzierte und auf den Gesang fixierte Versionen des Songs noch immer hervorragend, da Melodie und Lyrics bereits vollkommen für einen Ohrwurm ausreichen.

Beispiel: [https://www.youtube.com/watch?v=OldQqO2p0_8]

Ein Meisterwerk verborgen unter dem dumpfen Stampfen des Genres, das vielen den Zugang versperrt hat.

Ebenso traurig ist, das Jumpstyle, Shuffle & Co. auf Grund des Genres nie die notwendige Anerkennung bei der breiten Masse gefunden haben. Bei Michal Jackson hat man noch den Moonwalk abgefeiert, aber sowas wurde im Mainstream nur mit drogensüchtigen "Techno-Fans" verbunden:

[https://youtu.be/Ee2hKlGXrDs?t=94]


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