Thema:
Re:Dieser Papa im Rock... flat
Autor: Zeke2000
Datum:31.10.21 15:02
Antwort auf:Re:Dieser Papa im Rock... von token

>Naja, kategorische Normen sind ja ein Konstrukt was Ist-Zustand ist.
>Es geht denke ich weniger darum Menschen dazu zu motivieren sich in solchen Rollen auszuprobieren, sondern diese Normen so zu dekonstruieren als dass mögliche Hemmschwellen für Impulse sich auszuprobieren, egal in welche Ricktung, verschwimmen.
>Denn wenn diese Normen bedient werden, kommt das Mädchen eben nicht drauf dass es vielleicht Bock auf Schlagzeug hat und der Junge Bock darauf Sachen zu dekorieren, um mal diese Bumsbeispiele mit Puppen und Autos abzuräumen um die Perspektive dafür zu öffnen worum es wirklich geht.
>
>Wenn es hier um eine Mutti gegangen wäre die mit ihrer Kleinen in den Park geht und dort Judo macht, kann ich mir kaum vorstellen dass es bei dir ein Befremden samt Fragestellungen in deinem Kopf auslösen würde, weil ich schon davon ausgehe dass du längst eine positive Einstellung zu gewonnen hast dass sowas kein Problem sein sollte wenn die Bock drauf haben und das vielleicht selbst ganz cool fändest wenn deine Freundin oder Mami wüsste wie man Ärsche tritt. Aber auch das war nicht immer so, und da hätte man vor nicht langer Zeit die Nase gerümpft und gesagt, das ziert sich nicht.
>
>Bei einem Rockpapa sehe ich nichts grundsätzlich anderes als bei obigen Beispielen, eine Dekonstruktion von kategorischen Rollenvorstellungen, ein Mittelfinger ans System und die Message, mach worauf du Bock hast. Nicht, hey, probier mal einen Rock aus, sondern einfach nur, wenn das ein Rock ist, dann ist das okay.


Ich finde das alles eh komplett drüber. Ja, so Sachen wie "du darfst nicht weinen, du bist ein Junge" usw. gehen gar nicht. Also zu lehren, die eigenen Gefühle zu unterdrücken. Aber eine gewisse Richtung sollte druchaus da sein. Identifikation ist genau so wichtig wie Toleranz. Damit ist eigentlich genug gesagt. Sollte ein Junge sich irgendwann als Mädchen fühlen, dann ist das nunmal so -> Toleranz. Umgekehrt natürlich ebenso. Aber meinem Kind von mir aus zu erzählen "wenn du willst kannst du auch Röcke tragen, guck". Ich mein, was isn das fürn Bullshit. Wenn er fragt, ob er Röcke tragen darf, sag ich "klar, das ist zwar eher für Mädchen gedacht, aber wenn du die tragen willst, kannst du das machen". Und im Kindergarten oder der Schule wird er dann gemobbt. Nä, ist mir alles zu stumpf. Jeden akzeptieren, wie er ist und fertig. Das muss gelehrt werden, nichts anderes.

Mal ganz davon ab ist es ja jetzt schon so, dass vielen Frauen die Männer zu weich sind. Suizidrate, Ansprüche an Männer (Versorger, hart aber genau so weich, blabla). Wieviele Frauen ich kenne, die nen Partoffelheld zu Hause, aber einen Beschützer draußen und Gigolo im Bett haben wollen. Das ist einfach sowas von absurd. Wo bleibt die männliche Identifikation? Mir geht das langsam echt etwas zu weit.


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