| Re:2020 = CO2 Rekord. Wat!?! |  |
>es ist dennoch erstaunlich, wie wenig Einfluss die vielgescholtenen Aspekte wie Fliegen & Freizeit haben.
>
>Natürlich sind darüberhinaus Aspekte wie die perverse Klamottenindustrie oder Fleischproduktion zu beachten und sehr relevant.
Hier wurde die Diskussion über die Sinnhaftigkeit von einzelnen Maßnahmen und ob nicht die falschen Säue durchs Dorf getrieben werden, schön oft geführt. Am Ende stand nie die Erkenntnis, dass diese Maßnahmen reichen um das Klima zu retten, sondern es fiel dann meistens der vielsagende Satz: "Ja sollen wir denn etwa einfach nichts tun?" Da ist in meinen Augen viel Wunschdenken dabei und Verschließen der Augen vor der Realität die man nicht wahrhaben möchte.
Im Grunde haben wir es in der öffentlichen Meinung zum Klimaschutz mit zwei Polen zu tun. Die einen wollen sich glauben machen, mit ein wenig Verzicht (Flüge, Kreuzfahrten, Tempo 120) und Umstieg aufs E-Auto retten wir das Klima. Der andere Pol redet sich ein, wir brauchen nur ein paar neue Technologien und können dann weitermachen wie bisher. Die bittere Erkenntnis, die natürlich niemand ausspricht: Beides falsch. Wir werden nicht bald 10 Milliarden Menschen CO2-neutral auf westliches Wohlstandsniveau bringen. Not going to happen.
Sollen wir einfach nichts tun? Natürlich nicht. In meinen Augen müssen wir soviel für den Klimaschutzh tun wie gesellschaftlich und wirtschaftlich möglich. Nur mit Verzicht wird's nicht gehen, wir brauchen natürlich auch Innovation. However. Es wird nicht reichen. Wir werden mit den Folgen leben lernen müssen. Und die Folgen werden mittelfristig dramatisch sein und unsere moderne Zivilisation gefährden. Ich seh nur keinen Ausweg. Freiwillig zurück ins Mittelalter ist nicht durchsetzbar.
PS: Ich bin nicht sicher, ob die Diagnose "wir haben 2020 auf alles verzichtet und es hat kaum was gebracht" so standhält. Man müsste sich mal detailliert anschauen, was 2020 wirklich weggefallen ist, wie schnell sich das in den Zahlen bemerkbar machen soll etc.