Thema:
Re:Hui: Colin Powell ist tot flat
Autor: Fred Labosch
Datum:19.10.21 11:05
Antwort auf:Re:Hui: Colin Powell ist tot von Killersepp

>>Seine Unterstützung für den Einmarsch in den Irak bedauert er selbst. Gibt hier auch Gerüchte, Cheney hätte ihn ihr mit falschen Fakten verarscht und vorgeschoben.
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>Nun ja, das sagt er. Fakt bleibt aber, dass er die ideologische Grundlage für die Irakinvasion - quasi die Urkatastrophe des 21. Jahrhunderts - (mit)bereitet hat. Und da er weder für dieses Handeln je irgendwelche Konsequenzen gesehen hat, noch sich in der Folge irgendwie sichtbar gegen US-Imperialismus positioniert hat; beschränke ich mich darauf, seinen Tod als etwas positives anzusehen. Sorry, wenn das hier Gefühle verletzt.


Gefühle verletzt ist übertrieben. Ich gehe schon davon aus, dass verlorene Glaubwürdigkeit für ihn persönlich schwer zu ertragen ist. Ob dies als Strafe ausreichend ist, überlasse ich den Völkerechtlern. Kommt ja eher selten vor, dass Leute, die solche Positionen bekleidet haben, offen ihre Fehler eingestehen. Ich hatte dazu auch einiges zum Thema gelesen, wenn es wirklich stimmt, dass Cheney ihn hier mit Lügen nur als Feigenblatt bzw. freundliches Gesicht der Regierung in den Sicherheitsrat geschickt hat, dann sehe ich das Problem eher woanders. Eventuell war er zu Naiv bzw. Loyal oder ein ganz abgezockter Politiker. Positiv war für mich auch, dass er sich innerhalb der Republikaner als eine der letzten vernünftigen Stimmen gegen Trump und sein Gefolge positioniert hat. Als Ur-Katastrophe des 21. Jahrhunderts würde ich noch einen kleinen Schritt zurückgehen und 9/11 hier nennen.


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