Thema:
Re:Darauf achten was fehlt flat
Autor: Link
Datum:16.10.21 10:37
Antwort auf:Re:Darauf achten was fehlt von Matze

>>Man sollte IMO komplett weg von der Idee, die Institution Ehe höher zu bewerten und entsprechend zu fördern als andere Formen des (Zusammen)Lebens. Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß. (Klar kann man das auch anders sehen, deswegen ja IMO).
>
>1. Steht es im Grundgesetz ("Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung"), weshalb man nach Meinung der meisten Verfassungsrechtler das Splitting nicht einfach ersatzlos streichen kann und


Zugegeben, das altmodische Grundgesetz ist sicher ein Hindernis. Es würde aber bestimmt auch andere Regelungen zulassen als die jetzige.

>2. sind Eheleute untereinander unterhaltspflichtig, was dem Staat bei längerer Arbeitslosigkeit, Krankheit, Frührente etc. einen Riesenhaufen Kohle spart. Meinst Du nicht, dass es im Gegenzug einen kleinen Vorteil gegenüber Unverheirateten geben sollte, die sich in diesen Situationen einen schlanken Fuß machen und auf staatliche Hilfen bestehen können?

Siehe Antwort auf _bla_. Es ist eben mehr als ein "kleiner Vorteil", der pauschal allen gewährt wird. Die Realität sieht doch so aus, dass die meisten diese Entlastung einfach gerne mitnehmen, statt darauf angewiesen zu sein.

>Edit: Über die Sinnhaftigkeit des heutigen Splittings, die das alte Einverdiener-Modell fördert und Frauen oft in Abhängigkeitssituationen bringt, kann man natürlich trotzdem geteilter Meinung sein.

Aus progressiver Sicht kann man darüber nicht geteilter Meinung sein. Deswegen erwarte ich mir von einer selbsternannten Koalition der Modernisierung hier auch Bewegung.

>Aber irgendeinen bescheidenen Vorteil sollte es schon bringen wenn man (besiegelt mit staatlicher Urkunde) füreinander einsteht.

Bescheidener Vorteil ... na ja.


< antworten >