Thema:
Re:taz-Kommentar flat
Autor: DasReptil
Datum:11.10.21 13:15
Antwort auf:Re:taz-Kommentar von emka

>>[https://taz.de/Kontroverse-um-Sarah-Lee-Heinrich/!5807616/]
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>>Etwas kritischer als der Rest.
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>>Interessant finde ich die letzten Absätze, die nochmal darlegen, warum Minderheiten nicht diskrimminieren könnten. Das finde ich nach wie vor etwas steil:
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>>"Schwarze, die sich negativ über Weiße äußern, und Weiße, die negativ über Schwarze reden – das wird nie das Gleiche sein, nicht in 100 Jahren. Queers dürfen Heteros ablehnen, aber nicht umgekehrt. Frauen dürfen Männer nicht dabeihaben wollen, aber nicht umgekehrt. Behinderte Menschen dürfen über Nichtbehinderte lästern, aber nicht umgekehrt. Jüdinnen und Juden dürfen sich über nichtjüdische Deutsche lustig machen – umgekehrt keinesfalls."
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>>Das ist auf jeden Fall wichtig zu wissen, will man sich nicht unbewusst falsch äußern.
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>Absatz zuvor:
>"sei noch ein kleiner Hinweis in Sachen umgekehrter Rassismus hinzugefügt: Diskriminieren kann nur, wer Macht hat. Schwarze Menschen haben in Deutschland – oder Europa – keine Macht. Von daher kann Heinrich vielleicht Geschmacklosigkeit und mangelnde Einsicht, nicht aber umgekehrter Rassismus vorgeworfen werden."
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>Diese Definition ist falsch. Diskriminierung heißt "andere Menschen herabwürdigen". Es geht also darum, was man dem "Empfänger" antut. Das muss völlig losgelöst sein vom "Sender" der Diskriminierung. Niemand erwirbt das Privileg aufgrund einer Opferbiographie Menschen herabwürdigen zu dürfen. Dass das aufgrund erfahrenen Leids passiert: nachvollziehbar. Dass man das aber als legitim verteidigt: gefährlich und falsch.
>Ab wann habe ich genug Opferpunkte gesammelt, damit ich einen anderen Menschen ungestraft töten darf?


Jein. Natürlich hat Diskriminierung in gewisser Weise auch etwas mit Macht zu tun, das an der Hautfarbe festzumachen ist allerdings vollkommen absurd. Macht hat im Westen hauptsächlich etwas mit Geld/Status zu tun.


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