Thema:
Re:taz-Kommentar flat
Autor: Lord Chaos
Datum:11.10.21 13:00
Antwort auf:Re:taz-Kommentar von emka

>>[https://taz.de/Kontroverse-um-Sarah-Lee-Heinrich/!5807616/]
>>
>>Etwas kritischer als der Rest.
>>
>>Interessant finde ich die letzten Absätze, die nochmal darlegen, warum Minderheiten nicht diskrimminieren könnten. Das finde ich nach wie vor etwas steil:
>>
>>"Schwarze, die sich negativ über Weiße äußern, und Weiße, die negativ über Schwarze reden – das wird nie das Gleiche sein, nicht in 100 Jahren. Queers dürfen Heteros ablehnen, aber nicht umgekehrt. Frauen dürfen Männer nicht dabeihaben wollen, aber nicht umgekehrt. Behinderte Menschen dürfen über Nichtbehinderte lästern, aber nicht umgekehrt. Jüdinnen und Juden dürfen sich über nichtjüdische Deutsche lustig machen – umgekehrt keinesfalls."
>>
>>Das ist auf jeden Fall wichtig zu wissen, will man sich nicht unbewusst falsch äußern.
>>
>
>
>Absatz zuvor:
>"sei noch ein kleiner Hinweis in Sachen umgekehrter Rassismus hinzugefügt: Diskriminieren kann nur, wer Macht hat. Schwarze Menschen haben in Deutschland – oder Europa – keine Macht. Von daher kann Heinrich vielleicht Geschmacklosigkeit und mangelnde Einsicht, nicht aber umgekehrter Rassismus vorgeworfen werden."
>
>Diese Definition ist falsch. Diskriminierung heißt "andere Menschen herabwürdigen". Es geht also darum, was man dem "Empfänger" antut. Das muss völlig losgelöst sein vom "Sender" der Diskriminierung.


Wesentliche Merkmale von Diskriminierung ist eine Ungleichbehandlung, nicht Gleichstellung sowie ungleiche Rechte - insofern ist die Aussage, dass Diskriminierung vor allem nur derjenige kann, der auch eine entsprechende Macht hat, nicht per se falsch.

Insofern ist die Aussage, dass Heinrich sich von einem "weißer alter Mann" diskriminiert fühlt, auch ziemlicher Kokolores, weder werden seine Rechte eingeschränkt, noch wird er ungleich behandelt.


< antworten >