| Re:96 jährige NS Prozess Angeklagte geflüchtet |  |
>>Ich halte die Symbolhaftigkeit dieser neuen Prozesse jedoch trotzdem für wichtig - und am Ende hat dort jeder seinen Teil zu einem der schrecklichsten Kapitel der Menschheitsgeschichte beigetragen.
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>Genau das. Die ganze Maschinerie hätte nicht funktioniert ohne die vielen kleinen Rädchen, die dort im "besten Fall" nur weggeschaut haben, bzw. zum damaligen Zeitpunkt das ganz bewusst mitgetragen haben.
Das es eine Option gab mit der die Maschinerie nicht funktioniert hätte, halte ich für zumindest mal naiv. Es ist sicherlich nicht unrealistisch zu behaupten das für derartige Hilfstätigkeiten jederzeit, problemlios Ersatz bereit gestanden hätte. Die Leute damals wussten was in den Lagern passiert. Nicht nur die dort arbeiteten. Sicherlich wollten viele nichts davon wissen oder haben sich Augen und Ohren zugehalten aber mit der Kentnisschuld müssen oder mussten imo alle leben. Nach dem Krieg war das allgemeine Motto: Bloß nicht drüber reden und alles schnell vergessen. Das zog sich durch alle Bevölkerungs- und Bildungsschichten, weil eben fast jeder da zumindest auch selbst ein bißchen "Dreck am Stecken" hatte.
Die Frage ist doch wie ist so etwas aus heutiger Sicht zu bewerten. Die Frau ist Mitte der 20er Jahre geboren und in der vollen Blütezeit des Natinalsozialismus mit all seiner Indoktrination aufgewachsen. Ein richtiges "Hilerkind" sozusagen.
Was sicherlich, insbesondere aus heutiger Sicht kaum begreiflich ist, ist die Tatsache wie man dermaßen Empathilos sein kann/konnte in so einer Todesfabrik zu arbeiten und das offenbar wie einen gewöhnlichen 08/15 Bürojob runterzuspulen und Abends gemütlich auf dem Sofa zu sitzen, in Kenntniss das direkt in der Nähe laufend Menschen ermordet werden und sterben.